Österreich tritt E-Call-Initiative bei

auto-notruf
05.06.2007

Das europaweite Notfallrufsystem E-Call soll ab 2010 in die Bordelektronik aller Neufahrzeuge integriert sein.

Mit Österreich und Deutschland haben zwei weitere EU-Staaten die Initiative der Kommission für ein europaweites Notfallrufsystem für Autos unterzeichnet.

Das als E-Call [Emergency-Call] bezeichnete Notrufsystem, das auf dem einheitlichen europäischen Notrufsystem 112 basiert und als Teil der Kommunikation im Fahrzeug mit der Elektronik im Wagen vernetzt ist, kann im Fall eines Unfalls in Sekundenschnelle über die regulären Mobilfunknetze alle wichtigen Unfallinformationen an eine Notfallzentrale übertragen.

Sobald der Airbag ausgelöst wird, wird automatisch ein Signal an die Notrufnummer 112 mit den genauen GPS-Positionsdaten des verunfallten Fahrzeuges an die Rettungsstelle gesendet.

Neben Österreich und Deutschland haben bisher die EU-Staaten Griechenland, Italien, Zypern, Litauen, Slowenien, Finnland und Schweden sowie die Schweiz, Norwegen und Island die Initiative unterzeichnet.

Alle Neufahrzeuge ab 2010 mit E-Call

EU-Medienkommissarin Viviane Reding erklärte am Dienstag in Brüssel, wenn die Sicherheit der Bürger auf dem Spiel stehe, dürften sich weder Wirtschaft noch öffentliche Verwaltungen ihrer Verantwortung entziehen.

E-Call soll die Reaktionszeiten von Rettungskräften um durchschnittlich 50 Prozent verkürzen und so die Zahl der Unfälle mit Todesfolge, die Zahl der schwer Verletzten und das Risiko von Traumata reduzieren.

Ab 2010 sollen alle Neufahrzeuge mit der E-Call-Technik ausgerüstet werden.

Schätzungen gehen davon aus, dass durch das System in Europa jedes Jahr 2.500 Menschenleben gerettet werden können. Zuletzt gab es in Europa im Jahresschnitt 43.000 Verkehrsunfalltote.

(APA)