Galileo-Kosten wachsen in den Himmel
Die Kosten für das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo könnten auf bis zu zwölf Milliarden Euro steigen.
Die EU-Kommission rechne je nach Struktur des künftig gewählten Betreibermodells mit Gesamtkosten von neun bis zwölf Milliarden Euro im Zeitraum 2007 bis 2030, berichtete die "Financial Times Deutschland" in ihrer Mittwoch-Ausgabe.
Damit könnten die Kosten erheblich höher ausfallen als bisher bekannt.
Verzögerung drückt auf Einnahmen
In einer der Zeitung vorliegenden Mitteilung der EU-Kommission an das EU-Parlament heiße es, durch den Verkauf der Galileo-Dienste könnten insgesamt zwar wieder etwa acht bis zehn Milliarden Euro an Einnahmen hereingespielt werden.
Diese Prognose sei demnach aber unsicher, weil das künftig verbesserte US-Navigationssystem GPS III zahlreiche Dienste kostenlos einführe. Je später daher der Galileo-Aufbau erfolge, umso negativer sei das für die Galileo-Einnahmen.
Aufbau unter staatlicher Regie
Bereits Mitte Mai hatte die Brüsseler Kommission wegen der mehrjährigen Verzögerungen bei Galileo und Problemen mit dem privatwirtschaftlichen Betreiberkonsortium Alarm geschlagen.
EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot schlug damals vor, Galileo rein staatlich aufzubauen. Das würde den Steuerzahler rund 2,4 Milliarden Euro kosten, hieß es damals.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht bei der Galileo-Entwicklung auch gute Chancen für eine Zusammenarbeit mit Russland.
Entscheidung über Zukunftskonzept
Am Freitag sollen die EU-Verkehrsminister über das Zukunftskonzept entscheiden.
(APA | Reuters | AFP)