Tele2UTA benennt sich in Tele2 um
Der Telekom-Konzern Tele2UTA konsolidiert seine Marke und will ein Mobilfunkangebot für Geschäftskunden auf den Markt bringen.
Tele2UTA hat am Mittwoch die Teilmarke UTA aus dem Namen gestrichen. UTA war im Oktober 2004 von dem schwedischen Konzern Tele2 für 213 Mio. Euro übernommen und in Tele2UTA umgetauft worden.
Die Umbenennung erfolge im konzernweiten Gleichklang und gehe mit einer Service- und Geschäftskundenoffensive einher, sagte Robert Hackl, Chef der hiesigen Tele2-Niederlassung, vor Journalisten in Wien. Tele2 ist hinter der Telekom Austria [TA] und neben UPC der größte Telekom-Komplettanbieter in Österreich.
Stichwort: UTA
Die UTA war Ende der 90er Jahre zu Beginn der Telekom-Liberalisierung von den heimischen Energieversorgern gegründet und später an die staatliche Schweizer Swisscom verkauft worden.
2001 zog sich die Swisscom von dem angeschlagenen Unternehmen zurück und verzichtete dabei auf Darlehensforderungen von 142 Mio. Euro, um den Fortbestand des damals hoch defizitären Unternehmens zu sichern.
Kein Interesse an Übernahme von One
Tele2 will in den nächsten Monaten ein Mobilfunkangebot für Geschäftskunden starten. Das Unternehmen hat gut 160.000 Mobilfunkkunden und nutzt dafür die Infrastruktur des drittgrößten österreichischen Mobilfunkbetreibers One. Hackl stellte aber klar, dass er nicht daran interessiert sei, One zu erwerben. Er rechne damit, dass der Verkauf von One im Lauf der kommenden Wochen über die Bühne gehe.
Unter der Dachmarke Tele2 firmieren ab heute die drei Geschäftsbereiche Tele2 "Warum mehr bezahlen" [Privatkunden], Tele2 "Business" [Geschäftskunden] und Tele2 "Carrier Services" [Netzwerkgeschäft]. Die E-Mail-Adressen blieben unverändert, sagte Hackl.
Tele2UTA erzielte 2006 nach Eigenangaben ein positives Nettoergebnis in einstelliger Millionenhöhe. Der Umsatz blieb mit 300 Mio. Euro stabil. Die Mitarbeiterzahl betrug 350, mittlerweile wurde sie auf 370 erhöht. Das Unternehmen hat 1,2 Mio. Kunden, davon gut 100.000 im Bereich Breitband-Internet.
Im Business-Bereich hat Tele2 derzeit 50.000 Kunden, die 50 Prozent des Gesamtumsatzes einbringen. Davon entfallen 60 Prozent auf Geschäftskunden und 40 Prozent auf das Netzwerkgeschäft.
Tele2UTA hat kürzlich sowohl die Telekom Austria als auch deren Tochter eTel wegen irreführender Werbung geklagt.
Mehr Shops, mehr Service
Hackl versprach, Tele2 werde sein auch bei der RTR-Schiedsstelle häufig beanstandetes Service verbessern.
Auch im Handel vor Ort will das Unternehmen Präsenz zeigen. Man habe, so Hackl, 16 Tele2-Shops eröffnet - davon allerdings nur einen eigenen, beim Rest handle es sich um Angebote innerhalb bereits bestehender Läden.
(APA)