YouTube.at "nicht auszuschließen"
Googles Videoportal YouTube startet mit neun lokalisierten Versionen seiner Site. Laut Google-Manager Kay Oberbeck wird die deutsche Variante ans Netz gehen, sobald die Verhandlungen mit der GEMA erfolgreich beendet sind. Er wollte auch eine österreichische YouTube-Site nicht ausschließen, konkrete Pläne gebe es aber dafür noch nicht.
Wie YouTube LLC am Dienstag bekannt gab, geht Googles Videoportal ab sofort mit lokalisierten Versionen seiner Site ans Netz.
Länderspezifische Suchfunktion
In Brasilien, Frankreich, Irland, Italien, Japan, den Niederlanden, Polen, Spanien und Großbritannien gibt es ab sofort regionale Startseiten und eigene Suchfunktionen.
Die lokalisierten Sites sollen, so die YouTube-Aussendung, ein "gänzlich regionales Erlebnis" ermöglichen. Dazu gehören auch länderspezifische Videobewertungen und Kommentarfunktionen sowie eigene Bereiche für Videos, eigene Channels und Communitys.
Content-Deals mit Fernsehsendern
Wie YouTube in seiner Mitteilung schreibt, hat das Unternehmen vor dem Start der internationalen Sites auch zahlreiche Verträge mit Unternehmen geschlossen, die Inhalte bereitstellen sollen.
Dazu gehören die Fernsehsender BBC, France 24, die spanischen Sender Antena 3 und Cuatro TV, die portugiesische Station RTP und in den Niederlanden VPRO und NPO.
Auch die Fußballvereine FC Chelsea, AC Milan, FC Barcelona und Real Madrid haben mit YouTube Content-Verträge abgeschlossen.
YouTube Österreich "nicht ausgeschlossen"
Im Gespräch mit ORF.at gab sich Google-Manager Oberbeck sicher, dass auch YouTube.de noch im laufenden Jahr als eigenes Länderportal ans Netz gehen werde.
"Wir haben uns die Adresse bereits gesichert", sagt Oberbeck, "wir befinden uns derzeit noch in Verhandlungen mit der [Musikrechteverwertungsgesellschaft, Anm.] GEMA. Diese Verhandlungen sind aber auf gutem Weg." Insgesamt ist Oberbeck zuversichtlich, dass auch das deutsche Portal von YouTube in naher Zukunft live gehen kann.
Auf ein mögliches Österreich-Portal für YouTube angesprochen, sagte Oberbeck, dass er ein solches nicht ausschließen könne. Google habe mit der Eröffnung eines eigenen Österreich-Büros gezeigt, dass das Unternehmen daran interessiert sei, seinen Nutzern in den verschiedenen europäischen Ländern entgegenzukommen. "Wir sind für Kooperationen mit Inhalteanbietern offen", sagte Oberbeck, "in der Schweiz hat das Schweizer Fernsehen auch einen eigenen Channel bei uns." Ein konkreter Plan für eine österreichische Version des YouTube-Portals sei aber zurzeit noch nicht in Arbeit.
Angesichts des Debakels bei der Lokalisierung von Yahoos Foto-Website Flickr, bei der gleichzeitig ein fragwürdiges Content-Rating-System eingeführt und für deutschsprachige User die Suchfunktion eingeschränkt wurde, lag auch die Frage nahe, ob Google bei der Lokalisation von YouTube ähnlich vorgehen werde. Oberbeck verneinte das. Die lokalisierten Versionen wären in der Funktion gegenüber der US-amerikanischen Ur-Variante nicht eingeschränkt.