Adobe mit "Digital Editions"
Neue Leseanwendung mit DRM
Der US-Software-Konzern Adobe hat am Dienstag seine neue Lesesoftware unter dem Namen Digital Editions 1.0 veröffentlicht.
Digital Editions läuft unter Mac OS X und Windows [ab XP SP2] und kann kostenlos von der Adobe-Website heruntergeladen werden. Laut Adobe ist eine Linux-Version des Programms bereits in Arbeit und soll demnächst veröffentlich werden.
Im Gegensatz zum Acrobat Reader ist Digital Editions eine "Rich Internet Application" [RIA], die auf Grundlage von Adobes Web-Technologien Flash und Flex erstellt wurde. Künftige Versionen der Software sollen mit Hilfe von Adobes Toolkit "Apollo" alias AIR entstehen.
Sprechen Sie DRM?
Da Digital Editions PDF/A- und XHTML-[EPUB-]Dokumente lesen kann, tut sich selbst Adobe schwer damit, das neue Programm vom gewohnten Adobe Reader abzugrenzen. Letzterer unterstütze zahlreiche Funktionen für den Workflow in Unternehmen, die der durchschnittliche Konsument gar nicht benötige, so Adobe in seiner FAQ zum neuen Produkt.
Dort weist das Unternehmen auch auf Probleme mit seinen eigenen Zugangsbeschränkungssystemen [DRMs] hin. Acrobat 8 unterstütze die alte eBook-DRM-Lösung von Adobe, den Adobe Content Server [ACS], nicht mehr, weswegen es nicht unmittelbar möglich sei, solchermaßen gesicherte Dokumente im Adobe Reader anzuzeigen.
Was Digital Editions nicht kann
Im Gegensatz zum Adobe Reader beherrscht Digital Editions bestimmte PDF-Features nicht.
So ist es mit der neuen Software nicht möglich, interaktive PDF-Formulare auszufüllen. Auch JavaScript, digitale Signaturen, 3-D-Anzeigefunktionen, PDF-Anmerkungen und JBIG2 werden von Digital Editions nicht unterstützt.
Digital Editions hingegen unterstütze sowohl ACS als auch die neue Adobe-Produktions- und Sicherheitslösung ADEPT [Adobe Digital Editions Productions Technology], so Adobe. Bei ADEPT übernimmt Adobe das Hosting der gesicherten Dokumente.