Spamhaus antwortet auf nic.at

nachricht
21.06.2007

Konflikt um Phishing-Domains geht weiter

Die Anti-Spam-Organisation Spamhaus.org hat am Donnerstag auf ihrer Website eine Mitteilung veröffentlicht, in der sie weiter auf ihren Konflikt mit der österreichischen Registry nic.at eingeht.

Spamhaus zeigt sich in der Mitteilung damit zufrieden, dass die von ihr inkriminierten Phishing-Domains nach und nach vom Netz genommen würden, und schreibt diese Aktion nic.at zu.

Versöhnliche Töne

Insgesamt schlägt Spamhaus in dem Schreiben versöhnliche Töne an. Nic.at sei von den Phishern "missbraucht" worden, heißt es nun. Man begrüße es, dass die Registry nun in Aktion getreten sei.

"Wir haben aber gar nichts getan", sagt Richard Wein, Geschäftsführer von nic.at, auf Anfrage von ORF.at, "die Mitteilung ist definitiv falsch. Anscheinend haben die betroffenen Provider die Domains abgedreht, wie wir es von Anfang an vorgeschlagen haben. Wir haben unsere Policy nicht geändert." Nic.at habe nichts weiter von Spamhaus gehört. "Wir haben auch nur über drei Ecken von der neuen Mitteilung erfahren."

Briefe an Domain-Inhaber

Nic.at habe am Mittwoch Briefe an die Inhaber der betroffenen Domains geschrieben und diese auf den laufenden Konflikt und den Missbrauch ihrer Adressen hingewiesen. Gehostet würden die Angebote aber in den meisten Fällen in den USA.

"Die Mitteilung auf unserer Website wird mit der Zeit erweitert werden", schrieb ein Spamhaus-Mitarbeiter auf Anfrage von ORF.at am Donnerstagnachmittag. "Es gibt jetzt ein verstärktes Interesse von weltweit agierenden Banken daran, warum nic.at dem Phishing nicht Einhalt gebieten kann. Sie wollen auch wissen, ob das österreichische Recht es wirklich verbietet, die Domains der Phisher zu blockieren und warum davon keine österreichischen Banken betroffen sind. Wir können Ihnen darauf keine Antwort geben. Nic.at tut jetzt vielleicht mehr dagegen und wir wissen, dass andere Registrare und Hoster diese Domains von Kriminellen abgeschaltet haben."