AllTunes tritt an die Stelle von Allofmp3
Inhaber von Accounts des geschlossenen russischen Download-Anbieters Allofmp3 können nun auf den Dienst allTunes zurückgreifen. Dort ist auch die Zahlung mit Kreditkarte wieder möglich.
Der umstrittene russische Download-Anbieter Allofmp3 setzt sein Katz-und-Maus-Spiel mit den russischen Behörden und der Unterhaltungsindustrie fort.
Vorvergangene Woche musste Allofmp3 auf Druck der russischen Behörden zusperren. Einige Tage lang bot der Online-Musik-Shop über MP3sparks seine Dienste an.
Seit Donnerstag ist jedoch auch Mp3sparks nicht mehr erreichbar. Kunden von Allofmp3 können sich nun mit ihren Account-Daten jedoch beim Online-Musik-Shop allTunes einloggen.
Software-Download notwendig
Um die Titel zu kaufen, ist der Download der Player-Software allTunes notwendig, die für Windows-Betriebssysteme und für ausgewählte Smart Phones zur Verfügung steht.
Bei Allofmp3 georderte Titel werden nach Angaben auf allTunes nach dem Start der Player-Software automatisch heruntergeladen, heißt es auf allTunes.
Musik zu Schleuderpreisen
AllTunes hat nach eigenen Angaben rund 780.000 Titel im Angebot. Die Preise unterscheiden sich kaum vom früheren Allofmp3-Dienst. Einzelne Songs sind ab 0,15 Dollar zu haben, Alben gibt es ab 1,99 Dollar. Angeboten werden die Downloads wie auch schon bei Allofmp3 wahlweise in den Formaten MP3, AAC, OGG und WMA.
Im Vergleich dazu kostet der Download einzelner Songs in gängigen Online-Musik-Shops 0,99 bis 1,29 Dollar. Alben sind üblicherweise ab 9,99 US-Dollar zu haben.
Kreditkarten werden akzeptiert
Auch die Abrechnung per Kreditkarte ist auf dem offiziell vom russischen Unternehmen LLS Internet Audit betriebenen Angebot wieder möglich.
Zu Allofmp3 hatten die Kreditkartenunternehmen Visa und MasterCard im vergangenen Oktober ihre Geschäftsbeziehungen hingegen abgebrochen.
Als Grund nannten beide Unternehmen damals die Urheberrechtspolitik des russischen Anbieters.
Im Visier der Musikindustrie
Interessenverbände der Unterhaltungsindustrie hatten die Legitimität von Allofmp3 in der Vergangenheit wiederholt in Frage gestellt.
Der Internationale Verband der Phonographischen Industrie [IFPI] warf dem Online-Musikdienst vor, keine Lizenzen zum Verkauf der angebotenen Musik zu besitzen. In Großbritannien wurde bereits Klage gegen den Anbieter eingereicht.
Die USA hatten lange Zeit unter Hinweis auf die umstrittenen Online-Musikanbieter ihre Zustimmung zum Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation [WTO] verweigert.
Die Vereinigung der russischen Musikindustrie teilte vergangene Woche in Moskau mit, dass sich ein früherer Eigentümer der Allofmp3-Betreibergesellschaft MediaServices vor einem Gericht der Hauptstadt verantworten müsse.
Der Manager sei wegen diverser Verstöße gegen das russische Urheberrecht angeklagt. Auch gegen die derzeitige Firmenspitze seien Verfahren eingeleitet worden.