US-Flugdatensystem im Sinkflug
Das vom US-Ministerium für Heimatschutz [Department of Homeland Security] verantwortete "US-VISIT"-Programm ist ins Visier des US-Rechnungshofs geraten.
Ein Untersuchungsbericht an den US-Kongress stellt für die Umsetzung des Teilbereichs CAPPS II [Computer Assisted Passenger Prescreening] ein vernichtendes Zeugnis aus.
Die für den Aufbau der IT-Infrastruktur verantwortliche "Administration für Transportsicherheit" liege in allen Punkten deutlich hinter dem Zeitplan. Derzeit könne man weder die Integrität der Daten garantieren, noch sei ein Systembelastungstest durchgeführt worden. Vorbeugemaßnahmen gegen Missbrauch des Systems seien ebensowenig ergriffen worden, wie es eine Policy für seinen Betrieb gebe.
"Computer-Assisted Passenger Prescreening System Faces Significant Implementation Challenges" lautet der Titel
Der RechnungshofberichtDie fragliche Funktionalität
Da auch der Plan für die Systemfunktionalität noch nicht fertiggestellt worden ist, befürchtet der Rechnungshof eine Kostenexplosion.
Das vom US-Kongress bereits heftig kritisierte Programm soll detaillierte Datensätze von etwa 35 Millionen ein- und ausreisender Flugpassagieren pro Jahr verarbeiten können. Diese Daten sollen nicht nur im System gehalten, sondern auch mit einer Unzahl behördlicher und privater Datenbanken abgeglichen werden.
Einer der Gründe dafür, dass das Projekt CAPPS II mittlerweile schon hinter dem Zeitplan liegt, war die fehlende Verfügbarkeit an Datensätzen von Flugpassagieren in einer Dimension, die es erlaubt hätte, den Echtbetrieb des Systems zu simulieren.
Deshalb konnte weder Funktions- noch Belastungstests durchgeführt werden. Das bedeutet, dass für das System CAPPS II noch kein "Proof of Concept" erbracht werden konnte
Zwei Fingerabdrücke und ein Foto für das US-VISIT- ProgrammDie fehlenden Daten
Nachdem verschiedene US-Fluglinien ursprüngliche Zusagen zur Datenlieferung wieder zurückgezogen hatten, wurden die US-Heimatschützer bei EU-Kommissar Bolkestein vorstellig.
Man ersuchte um Lieferung von Datensätzen aus dem europäischen Flugbuchungssystem Amadeus, um CAPPS II zu testen.
Bolkestein hatte sinngemäß erklärt, er habe diesem Vorhaben zu "Testzwecken" seine Zustimmung erteilt und habe die Zusage erhalten, dass diese Daten später nicht ins CAPPS II System eingespeist würden.
Die Flugdatenaffäre- europäischer Teil