Handysperre für Kinder und Jugendliche

deutschland
17.10.2007

Die wichtigsten deutschen Mobilfunker sperren ab sofort auf Wunsch der Eltern den Internet-Zugang auf den Handys ihrer minderjährigen Kinder.

Die führenden deutschen Mobilfunkunternehmen haben am Mittwoch in Mainz eine freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet, mit der sie gegen Gewalt- und Pornovideos auf Handys von Kindern und Jugendlichen vorgehen wollen. Die Initiative dazu ging vom Jugendministerium des deutschen Bundeslandes Rheinland-Pfalz aus.

Internet-Sperre auf Elternwunsch

Demnach sperren die Anbieter T-Mobile, O2, E-Plus, Vodafone, Mobilcom, Talkline und Debitel den Internet-Zugang der Handys von Kindern und Jugendlichen komplett, wenn deren Eltern das wünschen. So könne verhindert werden, dass jugendgefährdende Inhalte heruntergeladen und verbreitet werden.

Um zu verhindern, dass diese selbst gedrehte Gewaltvideos und pornografische Bilder tauschen können, sollen in Zukunft verstärkt Handys mit "Jugendschutzfunktionen" abgegeben werden. So wies die rheinland-pfälzische Jugendstaatssekretärin Vera Reiß auf ein bereits im August von Vodafone und Samsung vorgestelltes Mobiltelefon vom Typ D900i hin, bei dem sowohl Bluetooth-Schnittstelle als auch Internet-Zugang vom Provider auf Wunsch der Eltern über eine Konfigurations-SMS abgeschaltet werden können.

Die bundesweite freiwillige Selbstverpflichtung ist das erste Ergebnis eines runden Tisches, den die rheinland-pfälzische Jugendministerin Doris Ahnen [SPD] im vergangenen Jahr für mehr Jugendschutz bei Handys ins Leben gerufen hatte.

Gemeinsam mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia [FSM] wollen die Mobilfunkunternehmen auch den Gefahren bei der Handynutzung vorbeugen. Die Anbieter wollen in den kommenden Monaten dazu kostenlose Telefon-Hotlines und Informationsportale im Internet einrichten.

"Da es in erster Linie die Eltern sind, die unsere Vertragspartner sind, müssen wir ganz besonders bei ihnen die Medienkompetenzen erweitern und über die Gefahren bei der Handynutzung aufklären", sagte Vodafone-Vorstandsmitglied Bernd Pill.

(dpa | futurezone)