E-Mail-Verzicht am Freitag

19.10.2007

Intel-Ingenieure haben eine Initiative zum E-Mail-freien Freitag gestartet. Der Verzicht auf die elektronische Post soll die interne Kommunikation verbessern - und darauf hinweisen, dass Mails im Arbeitsalltag auch behindern können.

Nach dem "Casual Friday", in dem in den USA zum Wochenausklang auch Freizeitkleidung im Büro erlaubt ist, kommt nun der "E-Mail-freie Freitag": Ausgerechnet beim weltgrößten Chiphersteller Intel haben nun 150 Ingenieure das Projekt "Freitag ohne E-Mails" ["Zero E-mail Fridays"] gestartet.

Wie die Zeitung "USA Today" berichtet, wollen die Techniker des amerikanischen IT-Konzerns durch den Verzicht auf die elektronische Post die hausinterne Kommunikation verbessern.

Mailverkehr stört Aufmerksamkeit

Dabei gelte kein absolutes E-Mail-Verbot, doch wer sich der Initiative anschließe, solle auf E-Mails wenn möglich verzichten und seine Kommunikation an diesem Tag im persönlichen Kontakt oder per Telefon erledigen.

Durch die direktere Kommunikation soll der Austausch von Ideen verbessert werden. Auch die Konzentration auf die eigentliche Arbeit soll steigen: Wer häufig seine Mails checkt, braucht bei jeder Unterbrechung bis zu vier Minuten, um sich wieder auf die ursprüngliche Tätigkeit konzentrieren zu können.

Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts TNS Emnid hat jeder Dritte [34,9 Prozent] den Eindruck, dass die berufliche Belastung durch E-Mails in letzter Zeit zugenommen hat. Jeder Fünfte fühle sich in seiner Konzentration gestört [22,2 Prozent] und von anderer Arbeit abgehalten [20,9 Prozent].

Grund für die Initiative ist die wachsende E-Mail-Flut: Weltweit werden täglich 39,7 Milliarden E-Mails von Person zu Person verschickt, dazu kommen noch 17,1 Milliarden automatisch generierte Meldungen und 40,5 Milliarden Spam-Mails, zitiert die US-Zeitung den Marktforscher IDC.

Die Zahl der Spam-E-Mails hat sich in den vergangenen zwölf Monaten verdoppelt. Laut einem Virenspezialisten sind bereits 90 Prozent aller E-Mails Spam. Das Geschäft mit den unerwünschten Werbemitteilungen boomt.

(APA)