Google Maps nun auch für Österreich
Google hat am Donnerstag eine für Österreich lokalisierte Version seines Kartendienstes Google Maps samt Routenplaner gestartet. Damit sollen heimische Lokale und Geschäfte im Netz leichter auffindbar werden. Für die Daten und deren rechtmäßige Eingabe sind die Nutzer zuständig.
Ein Jahr nachdem der lokale Ableger des größten Online-Suchanbieters in Österreich gestartet ist, ist nun auch eine lokalisierte Version von Google Maps in Österreich online gegangen.
Wie bereits in den USA praktiziert, zielt Google Maps Österreich vor allem darauf ab, Unternehmen und Dienstleistungen samt weiterführenden Infos dazu in der gewünschten Umgebung leichter auffindbar zu machen. Die Daten dafür sollen von den Unternehmen bzw. den Nutzern selbst kommen.
Nutzbar ist der kostenlose Dienst sowohl mit Browsern als auch auf dem Handy, wobei Google für Handys eine eigene Software anbietet, die auf allen gängigen Handy-Betriebssystemen funktionieren soll.
Daneben stellt Google Maps auch eine Reihe von Zusatztools wie einen Routenplaner für Österreich kostenlos zur Verfügung.
Bei der mobilen Nutzung fallen Kosten für den Datentransfer an, da Google Maps seine Informationen rein aus dem Netz bezieht. Wer einen GPS-Empfänger in seinem Handy hat, soll auch seinen aktuellen Standort anzeigen lassen können.
Wo gibt es in Salzburg Schnitzel?
Wer etwa in Salzburg ein Schnitzel essen gehen möchte, erhält bei Google Maps für die Begriffe "Salzburg Schnitzel" derzeit 206 Suchresultate. Diese werden auf der Karte als Pins angezeigt, auf der linken Seite der Bedienoberfläche gibt es dann die Suchergebnisse zu den jeweiligen Punkten zu sehen.
Neben Name und Kontaktadresse für ein Restaurant werden auch Nutzerbewertungen sowie weitere Infos wie Bilder oder Details zum gewünschten Geschäft angezeigt. Hotels sollen ebenfalls direkt über Google Maps buchbar sein.
Dynamischer Routenplaner mit Einbahnen
Über die rechte Maustaste kann direkt in der Karte der Routenplaner aktiviert werden. Eine bereits berechnete Route kann im Anschluss durch Ziehen der Route auch über andere Punkte geführt werden, wobei der Routenplaner automatisch aktualisiert wird. Nützliches Detail: Auch Einbahnstraßen werden angezeigt.
Wer sich mit einem Gmail-Acount einloggt, kann sich zudem persönliche Karten erstellen und mit zusätzlichen Infos wie Kommentaren, Bildern oder Wetterinformationen unterlegen und diese dann der Community zur Verfügung stellen oder auf seiner eigenen Website einbinden.
Daten kommen von den Nutzern
Bisher beschränkt sich Google Maps in Österreich auf Straßen, öffentliche Verkehrsmittel sind laut Google Österreich noch keine verzeichnet. Man sei aber auf jeden Fall zur Integration des öffentlichen Nahverkehrs bereit, wenn etwa die Wiener Verkehrsbetriebe ihre Linien einzeichnen würden, erklärte Google-Pressesprecher Kay Oberbeck.
Überhaupt verlässt sich Google auf seine Nutzer, in dem Fall auch die jeweiligen Firmen, um die leeren Flecken auf seinen Landkarten zu füllen. Diese können zwar über die Google-Website ihre Daten eingeben, Google selbst mischt sich dabei allerdings nicht ein und bietet dieses Service als Dienstleister auch nicht an. Dafür gebe es genügend Drittanbieter, erklärte Google bei der Vorstellung von Google Maps.
Für Genauigkeit der Infos nicht zuständig
Auch für die Akkuratesse der bereit gestellten Infos fühlt sich Google nicht zuständig. "Wir sind auf unsere Partner angewiesen", erklärte Google-Österreich-Chef Karl Pall auf die Frage, warum manche Satellitenbilder etwa aus Wien bis zu zwei Jahre alt sind. Sobald neuere Bilder zur Verfügung stehe, würden diese aber eingepflegt, bemüht man sich zu versichern.
Bei den Infos zu Geschäften und Lokalen zieht sich Google auf den Standpunkt zurück, sich nicht in die Inhalte selbst einmischen zu wollen. Zwar werde offensives Material nach einer entsprechenden Meldung gekennzeichnet und nötigenfalls entfernt, Kritik jedoch gelte als freie Meinungsäußerung. Sollte sich ein Unternehmen ungerechtfertigerweise in seinem Ruf angegriffen fühlen, werde man dem aber nachgehen und entsprechend überprüfen, versichert Google.
Finanziert wird Google Maps wie auch alle anderen Google-Angebote über Werbung, jedoch nicht über die Einträge direkt in Google Maps, sondern, wie gewohnt, über Adwords und Adsense.