"Golden Handshake" für TA-Mitarbeiter
Die Telekom Austria [TA] will in den nächsten drei Jahren rund 1.000 Mitarbeitern der Festnetzsparte den freiwilligen Abgang mit bis zu 200.000 Euro schmackhaft machen und so die Ertragslage im kriselnden Festnetzgeschäft verbessern.
Der Telekom Austria laufen die Festnetzteilnehmer in Scharen davon. Pro Monat wandern etwa 20.000 Kunden in den Mobilfunk ab. Rudolf Fischer, Chef der Festnetzsparte der Telekom Austria, will nun mit einem Sparprogramm die Ertragsrückgänge im Festnetzgeschäft abfedern, berichtete die Tageszeitung "Die Presse".
"Wir wollen im nächsten Jahr 30 bis 40 Millionen Euro einsparen und ab 2009 ein Sparpotenzial von 100 Millionen Euro jährlich erreichen", sagte Fischer der Zeitung.
Die Eckpfeiler des Pakets, das der Berater McKinsey bis Jahresende im Detail vorlegen soll, betreffen das Personal und die Sachkosten.
Im vergangenen Jahr sank die Zahl der TA-Festnetzteilnehmer um 225.000 auf 2,482 Millionen. Im Telekom-Festnetz machen die Personal- und Sachkosten zusammen etwa die Hälfte der zwei Milliarden Euro Umsatz aus.
1.000 Mitarbeiter sollen gehen
Die Zahl der Festnetzmitarbeiter soll binnen drei Jahren von derzeit 9.732 um gut 1.000 gesenkt werden. "Das entspricht dem bestehenden Plan zum Abbau von jährlich 300 bis 400 Beschäftigten", sagte Fischer. Erreicht werden soll das ohne Kündigungen - was angesichts der 7.500 Beamten auch kaum möglich wäre.
Stattdessen bietet die TA Mitarbeitern, die freiwillig ausscheiden, eine erhöhte Abfertigung an. Wobei Beamte, die normalerweise keine Abfertigung erhalten, ASVG-Angestellten gleichgestellt sind.
Bis zu 200.000 Euro pro Mitarbeiter
Der "Golden Handshake" ist nach Dienstalter, Position und Familienstand gestaffelt und kann das Doppelte der regulären Abfertigung erreichen. "Das kann bei einem Mitarbeiter, der mehr als zehn Jahre bei der Telekom ist, 200.000 Euro ausmachen", rechnete TA-Betriebsratschef Michael Kolek in der "Presse" vor.
"Für beide Seiten ein gutes Geschäft"
Kolek, der als Personalvertreter Jobverluste "prinzipiell nicht" goutiert, kann mit diesem Programm leben. "Das ist für beide Seiten ein gutes Geschäft: Für die Mitarbeiter ist das sehr viel Geld, und das Unternehmen kann Rückstellungen auflösen und reduziert Kosten."
Die vereinbarte Zahl von 300 bis 400 pro Jahr dürfe aber nicht überschritten werden: "Wenn die Unternehmensführung die Gangart verschärft, tun wir das auch."
Einsparungen im Einkauf
Neben den Personalkosten will die TA auch die Sachkosten senken. Dabei soll laut Fischer vor allem beim Materialeinkauf gespart werden. Man werde die Verträge mit den Lieferanten neu aushandeln müssen, sagte er der "Presse".
Zuletzt hatte die Telekom Austria mit ihrem Triple-Play-Kombitarif für Handy, Festnetz und Internet bei den Mitbewerbern für Aufregung gesorgt.
(APA)