Google plant Online-Speicherdienst
Konzern will zu anderen Angeboten aufschließen
Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" vom Dienstag will Google in naher Zukunft einen passwortgeschützten Online-Speicherdienst anbieten. Das Projekt läuft unter dem Namen "My Stuff" und soll den Nutzern in einer Basisversion kostenlos, unter einer erweiterten Variante kostenpflichtig zur Verfügung gestellt werden.
"My Stuff" soll sich wie zahlreiche andere Online-Speicherdienste auch vom Betriebssystem des lokalen Rechners aus wie ein Netzwerkspeicher ansprechen lassen können.
Ein Dienst unter vielen
Google bietet bereits kostenpflichtige Erweiterungen des Online-Speicherplatzes seiner Mail- und Office-Anwendungen an. Dieser Dienst kostet jährlich von 20 US-Dollar [zehn GB] bis 500 US-Dollar [400 GB]. Über Software wie GMail Drive ließ sich allerdings auch bisher schon der GMail-Speicherplatz als Webdrive nutzen.
Einen mit "My Stuff" vergleichbaren Dienst bietet, unter vielen anderen, der deutsche Webmail-Anbieter GMX [United Internet] schon seit mehreren Jahren an. Dort ist ein GB Online-Speicherplatz [für Mail und Daten] kostenlos verfügbar, für 2,99 Euro im Monat kann der Kunde diesen Speicherplatz auf fünf GB aufstocken.
Auch Microsoft bietet mit SkyDrive eine Online-Speicheroption mit einem GB kostenlos verfügbarer Kapazität im Rahmen seiner Windows-Live-Dienste an. Dieses Angebot befindet sich noch im Betastadium.
Apple bietet im Rahmen seines Dienstes .Mac zehn GB Online-Speicher als iDisk an. Das Gesamtangebot von .Mac ist für 99 Euro jährlich verfügbar.
Privatsphäre beeinträchtigt
Das "Wall Street Journal" ließ Kevin Bankston, Anwalt der Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation [EFF], darauf hinweisen, dass der Schutz der Privatsphäre bei Nutzung solcher Online-Speicherdienste tendenziell geringer ist als bei Speicherung auf lokalen Festplatten.
Das Blatt spekuliert darüber, ob Google wohl vergleichbar mit seiner Mail-Anwendung auch bei seinem Online-Speicherdienst die Inhalte der hochgeladenen Files analysieren werde, um dazu passend Werbung anzeigen zu können.
(WSJ | futurezone)