Microsoft will Vista-Kopierer stoppen
Mit Service Pack 1 will Microsoft einige Lücken stopfen, über die nicht lizenzierte Kopien von Vista zum Laufen gebracht werden konnten. Auch den Umgang mit nicht korrekt aktivierten und validierten Systemen möchte Microsoft ändern.
Microsoft gab am Montag bekannt, mit Erscheinen des Service Pack 1 [SP1] für sein Betriebssystem Windows Vista zwei Lücken stopfen zu wollen, die Software-Piraten dazu ausgenutzt hatten, nicht lizenzierte Kopien von Vista zum Laufen zu bringen. SP1 für Vista soll nach Aussagen von Microsoft vom August im ersten Quartal 2008 erscheinen.
Der erste Aktivierungstrick wurde als OEM Bios Exploit bekannt und gaukelte Vista vor, im Rahmen einer Installation auf einem neuen Rechner bei einem Microsoft-Vertragspartner aktiviert worden zu sein. Der zweite Hack, der Grace Timer Exploit, verlängerte die Periode zwischen erstem Systemstart und der notwendigen Aktivierung bei Microsoft um mehrere Jahre. Beide Methoden sollen nach Aufspielen des SP1 nicht mehr funktionieren, so Microsoft.
Neuer Umgang mit nicht validierten Systemen
Wie Mike Sievert, in Redmond verantwortlich für die Vermarktung von Windows, in einem am Montag veröffentlichten Statement auf der Website von Microsoft ankündigte, wird die Firma mit SP1 auch das Verhalten ändern, mit dem das Betriebssystem dem Nutzer mitteilt, dass es sich für nicht aktiviert hält.
Das ist wohl eine Reaktion auf den Ausfall des Windows Genuine Advantage System [WGA] im August 2007. Laut Auskunft von Microsoft waren seinerzeit durch das frühzeitige Aufspielen einer noch nicht fertiggestellten Verschlüsselungssoftware weltweit knapp einen Tag lang 12.000 eigentlich korrekt lizenzierte Vista-Systeme nicht validiert worden, wobei vereinzelt Systemkomponenten wie ReadyBoost und Windows Defender den Dienst verweigerten und die betroffenen User eine Meldung über den gescheiterten Validierungsvorgang erhalten hatten.
Botschaften statt Deaktivierung
Obwohl seinerzeit kein System in den für solche Fälle vorgesehenen "reduzierten Funktionsmodus" versetzt worden war, deutete Sievert an, dass es diesen in Zukunft nicht mehr geben werde. Die User müssten die Systeme auch in Zukunft noch aktivieren lassen, und auch die WGA-Validierung werde "von Zeit zu Zeit" noch stattfinden, aber Microsoft würde die Art und Weise ändern, wie Vista den Nutzern nicht erfolgte oder fehlgeschlagene Aktivierungen und Validierungen mitteilen werde.
Sievert stellte in Aussicht, dass Vista in solchen Fällen zwar wie gewohnt weiterarbeiten, aber dem Nutzer mit "deutlichen und wiederholt auftauchenden Botschaften" klarmachen werde, dass sein System sich nicht als aktiviert oder validiert betrachte.
Laut Sievert werden die besagten Maßnahmen auch Teil von Windows Server 2008.