IBM will "Supercomputer auf einem Chip"
IBM-Forscher entwickeln Prozessoren, die Supercomputer künftig auf die Größe von Laptops schrumpfen lassen könnten. Dabei wird auf den Einsatz von Lichtimpulsen gesetzt, erste Chips könnten in frühestens fünf Jahren auf den Markt kommen.
Bei der Konstruktion haben die Forscher nun nach eigenen Angaben einen Durchbruch erzielt: Der Schlüssel sei der Einsatz von Lichtimpulsen anstelle elektrischer Signale, um die einzelnen Rechenkerne eines Chips miteinander zu verbinden, erläuterte IBM am Donnerstag. Dadurch könnten Tausende Kerne auf einem Chip untergebracht werden.
Heutiger Stand der Technik ist zum Beispiel der von IBM mitentwickelte Cell-Prozessor in der PlayStation 3. Er hat neun Rechenkerne, verbraucht viel Strom und muss ausgiebig gekühlt werden.
Energieverbrauch wie Glühbirnen
Künftige "Supercomputer auf einem Chip" würden dagegen nur soviel Energie wie eine Glühbirne verbrauchen, verspricht IBM. Mit Licht könnten Daten zwischen den einzelnen Rechenkernen 100-mal schneller ausgetauscht werden und zugleich mit zehnmal weniger Stromverbrauch.
Dabei werden Lichtsignale durch Halbleiter geschickt, elektrische Verbindungen entfallen. Gebraucht werden allerdings sogenannte Modulatoren, die elektrische Signale in blinkendes Laserlicht umsetzen. IBM sei es nun gelungen, Modulatoren zu bauen, die 100- bis 1000-mal kleiner seien als bisher vorgestellte Exemplare, hieß es.
Sieben der 15 schnellsten Superrechner der Welt kommen derzeit von IBM. Die Mehrheit steht weiterhin in den USA, doch Europa holt auf.
DARPA liefert Unterstützung
Auch andere Unternehmen der Branche forschen in diese Richtung. Die Arbeit bei IBM war teilweise von der US-Militärforschungsagentur DARPA unterstützt worden.
Erste Chips mit der neuen Technik könnten innerhalb von fünf Jahren auf den Markt kommen, berichtete das "Wall Street Journal".
(dpa)