Gutscheine für willige Wii-Käufer
Nintendo kommt wegen der starken Nachfrage nach seiner Spielekonsole Wii vor Weihnachten mit der Produktion nicht nach und will jetzt potenzielle Käufer in den USA mit Gutscheinen vertrösten.
Für einen Gutschein des größten US-Videospiel-Einzelhändlers GameStop werde man eine Konsole bis Ende Januar bekommen, kündigte Nintendos Amerika-Chef Reggie Fils-Aime am Freitag an. Es würden "viele zehntausend" Gutscheine verfügbar sein. Auch in Deutschland wurde es in den vergangenen Wochen schwieriger, die Wii zu bekommen.
Produktion bereits erhöht
Fils-Aimee verwies darauf, dass Nintendo die Wii-Produktionspläne für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr bereits in zwei Schritten von 14 auf 17,5 Millionen Konsolen erhöht habe. Weitere Aufstockungen seien schwierig:
"Wenn nur einer der vielen Zulieferer seine Produktion nicht steigern kann, können auch wir das nicht." Das Unternehmen habe keine Reserven für das Weihnachtsgeschäft anlegen können, weil auch im Sommer die Nachfrage hoch geblieben sei.
Aufgrund der Lieferschwierigkeiten hat der japanische Unterhaltungskonzern bereits erwägt, die TV-Werbung für die Wii zu stoppen.
Konsolenhersteller unter Preisdruck
Die Wii ist mit ihrer bewegungsabhängigen Steuerung die günstigste und seit ihrer Markteinführung vor einem Jahr auch die erfolgreichste unter den Spielekonsolen der neuen Generation. Sony und Microsoft brachten im Jahrsverlauf günstigere Versionen ihrer PlayStation 3 und Xbox 360 auf den Markt, um besser mithalten zu können.
In den USA wurde im November gut die Hälfte der gesamten monatlichen Wii-Produktion von zuletzt 1,8 Millionen Geräten verkauft [981.000 nach 519.000 im Oktober].
Bei Sonys PlayStation 3 stiegen die Verkäufe mit der Preissenkung von 599 auf 399 Dollar laut Zahlen der Marktforschungsfirma NPD Group auf 466.000 Geräte nach 121.000 im Vormonat. Die Xbox 360 steigerte sich demnach auf 770.000 verkaufte Konsolen nach 366.000 im Oktober.
Unter Hardcore-Gamern hat Sonys Entscheidung, die aktuelle PS3 ohne Rückwärtskompatibilität auszuliefern, für große Verärgerung gesorgt. Für Uwe Bassendowski, seit Oktober Chef von Sony Entertainment Österreich, war es dennoch der richtige Schritt - vielleicht zu früh, wie er zugibt.
(dpa)