03.09.2004

E-PLUS

Hohe Türme für schnellere 3G-Versorgung

Der drittgrößte deutsche Mobilfunknetzbetreiber E-Plus will beim Aufbau seines UMTS-Mobilfunknetzes mehrere 100 Meter hohe Funktürme nutzen und damit seine Investitionen für die neue Technik reduzieren. Der Netzausbau könne dadurch schneller erfolgen, teilte E-Plus mit.

"Bis Ende des Jahres 2005 werden wir mindestens 60 Mio. Euro einsparen", sagte E-Plus-Chef Uwe Bergheim. Die UMTS-Versorgung von einem hohen Funkturm aus ersetze im Durchschnitt acht Funkstandorte, die in der Regel auf Häuserdächern montiert seien.

Dadurch ergäben sich noch weitere Einsparungen bei den Betriebskosten, die sich bis Ende 2005 auf einen einstelligen Millionenbetrag beliefen. Bis Jahresende plant E-Plus 200 Funktürme mit UMTS-Antennen auszurüsten und damit die neue Mobilfunktechnik schnell in großräumigen Flächen nutzbar zu machen.

Zum Patent angemeldet

Mit der UMTS-Versorgung von hohen Türmen wie Radio- und TV-Sendemasten sowie Industrie-Schornsteinen aus sieht sich E-Plus als Vorreiter. "Wir haben die Technik zum Patent angemeldet", sagte Bergheim.

Das technische Konzept für die UMTS-Versorgung von hohen Türmen [Ultra High Sites] aus wurde nach Unternehmensangaben von E-Plus-Mitarbeitern entwickelt. Demnach genügt in der fränkischen Stadt Erlangen mit rund 100.000 Einwohnern ein einzelner Funkturm zur Versorgung des gesamten Stadtgebiets von mehr als 70 Quadratkilometern aus, da durch die große Höhe der Türme die Funkzellen eine weiträumige Fläche abdecken können.

Bei der üblichen Funkversorgung mit UMTS-Antennen von Häuserdächern aus kann nach Branchenangaben mit einer Funkzelle in der Regel lediglich eine Fläche mit einem Durchmesser von 500 bis 700 Metern versorgt werden.

Ein Viertel ist versorgt

Nach Angaben der Netzbetreiber kann derzeit mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland UMTS nutzen, vorrangig in Ballungsgebieten. Bis Ende des Jahres 2005 müssen T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 mindestens die Hälfte der Bevölkerung mit UMTS versorgen.