FBI verschlampt Abhör-Rechnungen
Wegen unbezahlter Rechnungen sind der US-Bundespolizei FBI mehrfach Abhörleitungen gekappt worden. Ein Untersuchungsbericht des Justizministeriums wirft dem FBI zahlreiche Versäumnisse bei der Handhabe seiner Zahlungssysteme vor.
Bei der Bezahlung von Abhöreinrichtungen habe es eklatante Fälle von Fehlorganisation gegeben, hieß es in einem am Donnerstag in Washington veröffentlichten Bericht des dem Justizministerium unterstellten Prüfers Glenn Fine. Misswirtschaft habe zu verzögerter Bezahlung der Rechnungen geführt. Daraufhin hätten Telefonfirmen die Abhörvorrichtungen vielfach einfach abgeklemmt.
Säumige Agenten
Von fast tausend Zahlungen in fünf FBI-Büros, die im Rahmen der Kriminalitäts- und Terrorismusbekämpfung Abhöranlagen betrieben, sei mehr als die Hälfte zu spät getätigt worden, ergab der Bericht.
Die Telefonfirmen hätten wegen der verzögerten Zahlungen in mehreren Fällen die Abhörvorrichtungen abgestellt, was zu Verlusten von Beweismaterial geführt habe. Das habe auch eine Ermittlung betroffen, die auf Antrag eines ausländischen Geheimdienstes durchgeführt worden sei.
Ursache der Pannen ist dem Bericht zufolge ein veraltetes Zahlungssystem, bei dem Gelder für geheime Ermittlungen zur Tarnung über zwischengeschaltete, schlecht organisierte Abteilungen geflossen seien.
Gelder veruntreut
Die Misswirtschaft beim FBI nutzte laut dem Bericht auch eine Telekommunikationsspezialistin aus, um gut 25.000 Dollar zu veruntreuen. Dafür war sie im Juni vor Gericht verurteilt worden. Die Prüfung dieses Falls hatte dann allgemeine Missstände zutage gebracht.
FBI-Vizedirektor John Miller sagte, das Abschalten der Abhörgeräte sei nur vorübergehend gewesen und ohne Folgen geblieben. Er kündigte aber eine baldige Überarbeitung der Zahlungssysteme seiner Behörde an.
(APA | AFP)