T-Mobile beklagt "ungesunden" Wettbewerb
T-Mobile will das iPhone "definitiv" noch vor Weihnachten in den heimischen Handel bringen und ist über den lokalen Wettbewerb "unglücklich".
"Wir sind mit Apple noch in Diskussion über die Prioritäten. Apple konzentriert sich derzeit auf die großen Märkte wie China, Indien oder Japan", sagte der Chef von T-Mobile International, Hamid Akhavan, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Berlin über den Starttermin des iPhone in Österreich.
In Konzernkreisen heißt es, das neue Gerät werde voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr verfügbar sein. Das Handy müsse vor dem Start an die Systeme des jeweiligen Landes angepasst werden. Das sei aufwendig und benötige Zeit. Akhavan sagte dazu, dass es das definitive Ziel sei, den iPhone-Verkauf in Österreich noch vor Weihnachten zu starten.
Hoffnung auf Konsolidierung
Erneut zeigte sich der T-Mobile-Chef wenig glücklich mit den österreichischen Marktbedingungen. Der Wettbewerb und das Preisniveau in Österreich seien "ungesund". Ändere sich nichts, werde das Investitionen verhindern und die Qualität beeinträchtigen.
Gleichzeitig erneuerte Akhavan seine Hoffnung, dass es in Österreich noch zu einem weiteren Zusammenschluss zweier Mobilfunker - konkret von One/Orange und Hutchison - kommen werde.
T-Mobile selbst seien nach der Übernahme von tele.ring aufgrund der Wettbewerbsbestimmungen für weitere Zukäufe die Hände gebunden.
100.000 neue Kunden in Österreich
Abseits davon zeigte sich der oberste Manager von T-Mobile International mit der Performance seiner Österreich-Tochter "sehr zufrieden" - auch wenn die Kundenzahlen schwächer gewachsen sind als der Markt.
Die Landestochter habe die Integration von tele.ring erfolgreich abgeschlossen und im zweiten Halbjahr "exzellente Fortschritte" gemacht, so Akhavan. Über die vergangenen Jahre betrachtet sei außerdem der Marktanteil von T-Mobile Austria deutlich gestiegen.
T-Mobile Austria hat 2007 netto knapp 100.000 Kunden dazugewonnen. Der Gesamtkundenstand hat sich damit um 2,9 Prozent von 3,180 auf 3,273 Millionen Teilnehmer erhöht. Der Gesamtmarkt ist laut Daten der Telekomregulierungsbehörde RTR im ersten Halbjahr um 3,8 Prozent gewachsen.
Welche Strategie T-Mobile in Österreich in Sachen Handy-TV fahren wird, ist laut Akhavan noch offen. "Wenn es notwendig ist, werden wir uns wieder einem Konsortium anschließen. Wir wollen in jedem Fall DVB-H anbieten", betonte er.
T-Mobile hatte sich im Dezember aus der Ausschreibung zurückgezogen. Die Medienbehörde KommAustria hatte am Montag an zwei der vier Bewerberkonsortien um die neue Handy-TV-Lizenz Ausschlussbescheide geschickt. Die Bescheide ergingen an die Telekom Austria sowie an die ORF-Sendetechniktochter ORS.
(APA)