Kamerapille am Glasfaserkabel
Zur Früherkennung von Krebserkrankungen
Wissenschaftler der Universität Washington haben eine Minikamera entwickelt, die in der Medizin zum Einsatz kommen soll.
Die pillengroße Kamera wird vom Patienten geschluckt und erreicht so Regionen des Körpers, die bisher nur schwer zugänglich waren. Im Inneren der Kapsel stecken sieben Glasfaserkabel, die die Bilder übertragen. Eine Untersuchung dauert im Normalfall fünf bis zehn Minuten.
Durch die geringe Größe ist keine Betäubung vor dem Schlucken wie bei der Untersuchung mit einem Standard-Endoskop nötig.
Getestet wurde das Gerät bisher nur von einem beteiligten US-Forscher. Er beschreibt, der Vorgang sei wie das Schlucken einer Pille an der Schnur. "Auch wenn man natürlich niemals vorher etwas geschluckt hat, das noch aus dem Mund steht, wenn man es versucht, ist es einfacher als gedacht."
Pille an der Schnur
Anders als etwa die konkurrierende Entwicklung einer israelischen Firma ist die Minikamera nicht drahtlos, sondern kabelgebunden. Dadurch sei die mehrmalige Verwendung möglich, so der Hersteller.
Denn über das 1,4 Millimeter dicke Kabel werden nicht nur die Bilder übertragen, es wird außerdem verwendet, um das Gerät wieder herauszuholen.
Die Kosten der neuen verschluckbaren Kamera liegen bei einigen hundert Dollar, bisherige Geräte kosteten noch über 5.000 Dollar.
(AP)