EBay stellt Gebühren um

auktionen
11.02.2008

Die Konkurrenz macht dem Online-Marktplatz eBay zu schaffen. Nun sollen mit einer Änderung der Gebühren neue Kunden gewonnen werden.

EBay führt erstmals ein unterschiedliches Gebührensystem für private und gewerbliche Verkäufe ein, teilte das Unternehmen am Montag mit. Wie der eBay-Geschäftsführer für Österreich, Albverto Sanz, sagte, zahlen private Verkäufer ab 20. Februar für das Einstellen von Auktionen mit dem Startpreis von einem Euro keine Angebotsgebühr mehr.

Die Angebotsgebühr für die gewerblichen Verkäufer werde bei Startpreis ein Euro halbiert und soll generell stärker an die Marktgegebenheiten der unterschiedlichen Branchen angepasst werden.

Konkurrenz holt auf

Trotz der wachsenden Konkurrenz wolle eBay durch diese Maßnahmen weiter wachsen, betonte Sanz in einer Pressemitteilung. Das Unternehmen ist mit knapp 250 Millionen angemeldeten Mitgliedern und 14,4 Mrd. US-Dollar [9,92 Mrd. Euro]Handelsvolumen alleine im dritten Quartal zwar mit Abstand die größte Internet-Auktionsplattform der Welt, hat laut Analysten aber zuletzt deutlich an Marktanteilen verloren.

Als privater Anbieter zahlt man bei eBay bei einem Euro Startpreis künftig nur noch, wenn man tatsächlich einen Käufer findet. Die dann anfallenden Gebühren sind von der Höhe des erzielten Verkaufspreises abhängig. Sanz erwartet, dass die Zahl der "Ab ein Euro"-Auktionen durch die neuen Tarife deutlich steigen und es dadurch auch auf eBay "mehr Schnäppchenjagd geben" wird.

Prämien für Profihändler

Für Profiverkäufer wird eBay in Zukunft unterschiedliche Preismodelle für verschiedene Produktkategorien einführen. Dabei will die Online-Auktionsplattform bei ihren "Verkaufsprovisionen stärker auf die in den jeweiligen Branchen tatsächlich erzielbaren Margen Rücksicht nehmen", hieß es.

Außerdem sollen besonders kundenfreundliche und erfolgreiche Profihändler voraussichtlich ab April Prämien erhalten, die die Verkaufsgebühren reduzieren.

Proteste gegen neues Bewertungssystem

Voraussichtlich ab Juni wird eBay auch sein Bewertungssystem ändern. Verkäufer sollen Kunden, die ordnungsgemäß bezahlt haben, in Zukunft nicht mehr neutral oder negativ, sondern nur noch positiv bewerten können.

In den USA hat es deshalb bereits Proteste gegen das Unternehmen gegeben. Verkäufer drohten mit Streiks und Klagen.

In Österreich habe man bisher keine Beschwerden über die geplante Änderung des Bewertungssystems registriert, sagte die eBay-Sprecherin.

(futurezone | APA)