Erste Unterwasser-Datenkabel repariert
Zwei Wochen nach dem unerwarteten Internet-Zusammenbruch sind zwei der drei beschädigten Kabel repariert. Während vor der Küste Dubais ein Schiffsanker als Ursache ausgemacht werden konnte, liegen die Gründe für die Unterseekabelausfälle im Mittelmeer weiter im Dunkeln.
Ende Jänner sorgten defekte Unterseekabel für weitreichende Internet-Ausfälle im Nahen Osten und Südasien.
Nahezu gleichzeitig verweigerten die zwei wichtigsten Datenleitungen im Mittelmeer zur Versorgung von Ägypten, Indien und den Ländern des Nahen Ostens ihren Dienst. Ein dritter Kabelbruch vor Dubai folgte zwei Tage später.
Konnektivität wiederhergestellt
Zwei Wochen nach den Beschädigungen sind nun zwar zwei der drei in Mitleidenschaft gezogenen Kabel repariert. Die wenigen bisher bekannten Details zu den Umständen der Schadensfälle lassen aber weiterhin Raum für Spekulationen.
Wetterabhängige Reparaturmissionen
Die Wiederherstellung der Verbindung kann je nach Wetterlage auf See einige Tage in Anspruch nehmen. Ein Reparaturschiff wird zur Unglücksstelle geschickt und muss mit Hilfe von Tauchern oder einem Mini-U-Boot und ausgesandten Prüfsignalen die genaue Schadensstelle lokalisieren.
Das Kabel wird anschließend an der betroffenen Stelle gekappt, an der Oberfläche mit einem neuen Stück Kabel wieder verbunden und schlussendlich langsam zurück ins Wasser gelassen.
Ausfälle und Verlangsamung
Millionen Menschen in Indien, Ägypten, Bangladesch, Pakistan, Katar, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und Bahrain waren von den Störungen des Internet-Verkehrs betroffen.
Schiffsanker im persischen Golf
Einzig der Auslöser für den Defekt des Falcon-Kabels vor Dubai konnte zweifelsfrei ausgemacht werden: Ein sechs Tonnen schwerer Schiffsanker beschädigte das etwa 200 Kilometer lange Kabel. Das gab der Betreiber des Kabels, Flag Telecom, bekannt.
Ausfallursachen im Mittelmeer weiter unklar
Laut der Mitteilung konnten auch die Reparaturen am 27.000 Kilometer langen FEA-Seekabel [FLAG Europe Asia] vor der ägyptischen Mittelmeerküste am Wochenende abgeschlossen werden. Der Grund des Ausfalls ist bisher nicht bekannt, hier dauern die Untersuchungen noch an.
Schiffe als Verursacher ausgeschlossen
Ein Schiff kann hier jedoch ausgeschlossen werden, denn wie die ägyptischen Behörden erklärten, befuhr zum Unglückszeitpunkt [zwölf Stunden davor und danach] kein Wassergefährt die Stelle.
Informationen zu Ausfallursache und dem Stand der Reparaturarbeiten beim zweiten beschädigten Mittelmeerkabel, dem insgesamt 20.000 Kilometer langen Sea-Me-We 4, gibt es bisher nicht. Die Unterwasserdatenleitung wird von einem Konsortium aus 16 verschiedenen Telekommunikationsfirmen betrieben.
Nach der Kette von Seekabelbrüchen wurde der Ruf nach einer besseren Absicherung der nur daumendicken Unterseekabel für den globalen Datentransfer laut. Schäden durch Fischernetze und Schiffsanker stehen derzeit an der Tagesordnung.
(futurezone | AP)