Garmin nimmt Kurs auf Europa

pläne
20.02.2008

Der Navigationsgerätehersteller Garmin legt gute Zahlen vor und will in Europa stärker wachsen.

Der amerikanische Navigationsgerätehersteller Garmin hat durch ein starkes Weihnachtsgeschäft seinen Gewinn im Schlussquartal 2007 kräftig gesteigert. Größter Umsatzmotor waren erneut die digitalen Orientierungshilfen fürs Auto. Zusätzliches Wachstum bringen Navigationssysteme für Sport, Schifffahrt und Flugzeuge.

Der US-Branchenführer wolle in Europa noch stärker zulegen, kündigte Konzernchef Min Kao am Mittwoch an. Größter Rivale ist hier der niederländische TomTom-Konzern.

Im vierten Quartal verdiente Garmin unter dem Strich 307 Millionen Dollar [209 Mio. Euro] und damit 70 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz verdoppelte sich fast auf 1,2 Milliarden Dollar, teilte Garmin am Sitz auf den Cayman Islands mit.

Hoffungsträger GPS-Handy

Das erst vor kurzem angekündigte erste Handy des US-Herstellers soll im dritten Quartal auf den Markt kommen.

Im Jahr 2009 will Garmin laut bisherigen Angaben von seiner "nüvifone"-Kombination aus Mobiltelefon und Navi-Gerät rund 1,5 Millionen Stück verkaufen.

Im Gesamtjahr 2007 steigerte Garmin den Umsatz um knapp 80 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Der Überschuss kletterte um zwei Drittel auf 855 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie lag bei 3,89 Dollar. Im laufenden Jahr will Garmin die bisherigen Analystenschätzungen übertreffen: Bei einem Umsatz von mehr als 4,5 Milliarden Dollar soll der Gewinn je Aktie 4,40 Dollar betragen.

Markt umkämpft

Der Markt für Navigationsgeräte und elektronische Landkarten ist als lukrative Zukunftsbranche hart umkämpft. Erst vor kurzem hatte Garmin ein Tauziehen mit dem Rivalen TomTom um den niederländischen Digitalkartenproduzenten Tele Atlas verloren.

Die Karten sind die Basis der Navigationssysteme. Garmin arbeitet nun weiter mit dem US-Kartenanbieter Navteq zusammen, der wiederum vom Handyhersteller Nokia übernommen wurde.

(futurezone | dpa)