Swisscom will Breitband schneller machen
Der Schweizer Telekom-Konzern Swisscom will sein Netz für Breitband-Internet aufrüsten. Das Glasfasernetz soll dafür teils bis zu den Hauseingängen erweitert werden.
Noch in diesem Sommer sollten die ersten Tests mit der "Very High-Speed Digital Subscriber Line" [VDSL] stattfinden, gab Swisscom-Festnetzchef Adrian Bult am Mittwoch bekannt. Bis 2007 will die Swisscom die Hälfte der Bevölkerung mit der neuen Technologie erreichen.
VDSL gilt als Nachfolgetechnologie von ADSL [Assymetric Digital Subscriber Line]. Mit der neuen Technologie können die Internet-Surfer rund fünf Mal schneller unterwegs sein als heute.
Wie viele Straßen dafür in der Schweiz aufgerissen werden müssten, sei noch nicht klar, sagte Bult. Auch wie viel Geld die Swisscom für die neue Technologie ausgebe, wollte Bult nicht exakt beziffern. Derzeit werde aber jährlich eine halbe Milliarde in das Festnetz investiert.
Auch Telekom Austria investiert
Die Telekom Austria will bis 2009 rund 780 Mio. Euro in den
Ausbau der Multimedia-Netzinfrastruktur investieren. Dabei geht es
hauptsächlich um die Technik hinter dem Glasfasernetz, deren
Kapazität derzeit nur zu einem Achtel ausgenutzt wird.
13 MBit/s und mehr
Voraussetzung für VDSL ist ein Netz, bei dem die Glasfaserleitungen bis zu den Ortszentralen oder sogar bis zu den Kabelverzweigern am Straßenrand geführt werden. Dort wird ein VDSL-Modem auf die Kupferleitungen aufgesetzt, welche dann in die einzelnen Häuser führen.
Die Übertragungsrate ist stark von der Länge des Kupferkabels abhängig. Ist die Ortszentrale, wo das VDSL-Modem aufgesteckt ist, 1,4 Kilometer vom Haus entfernt, sind Download-Raten von 13 MBit/s möglich. Bei 300 Meter Entfernung sollen Raten von über 50 MBit/s möglich sein.
Das Netz der Swisscom mit der heutigen Breitbandtechnik ADSL sei auf vier bis sechs MBit/s beschränkt, sagte Bult. Von der Swisscom angeboten werden derzeit maximale Raten von 2,4 MBit/s.
Mit der neuen Internet-Technologie werde die Swisscom im zweiten Halbjahr auch mit ihrem eigenen Fernsehen aus der Telefonbuchse starten, sagte Bult, ohne ein Datum nennen zu wollen.