03.03.2005

HANDYMARKT

Teurer Preiskampf für T-Mobile Österreich

Der Preiskampf auf dem Mobilfunkmarkt in Österreich ist den zweitgrößten heimischen Handynetzbetreiber T-Mobile Austria im Vorjahr teuer zu stehen gekommen.

Wie der Chef der österreichischen Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, Georg Pölzl, am Donnerstag bei seiner Bilanzpressekonferenz erklärte, hat das Unternehmen im Vorjahr rund 100 Mio. Euro für Tarifsenkungen und noch einmal rund 60 Mio. Euro für die Kundenakquirierung ausgegeben. In Summe war das fast ein Fünftel des Vorjahresumsatzes.

Wegen des hohen Preisdrucks ist der Umsatz 2004 um mehr als fünf Prozent auf 883 Mio. Euro geschrumpft. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA] brach nach einem Rekordjahr 2003 um ein Drittel auf 238 Mio. Euro ein.

Der Umsatz je Kunde [ARPU] ging von 35 auf 34 Euro zurück, im Privatkundenbereich noch deutlicher.

Mehr als eine Million Vertragskunden angepeilt

Der T-Mobile-Konzern hat bereits angekündigt, die Profitabilität wieder steigern zu wollen, und deshalb in Österreich zu Jahresbeginn 150 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet. Bis spätestens 2006 will das Unternehmen 70 bis 80 Mio. Euro einsparen.

Für heuer peilt T-Mobile Austria zum ersten Mal über eine Million Vertragskunden an, das sind laut Pölzl allerdings nur noch "ein paar tausend mehr", als das Unternehmen bereits hat.

Tele.ring gewinnt die meisten Kunden

Zum Vergleich: Der viertgrößte Anbieter tele.ring hat im Vorjahr nach eigenen Angaben 200.000 Neukunden gewonnen, der kleinste Anbieter Hutchison ["3"] 160.000 und die Nummer drei auf dem Markt, One, immerhin noch 70.000. Die mobilkom hat ihre Kundendaten 2004 noch nicht veröffentlicht, die Regulierungsbehörde RTR geht jedoch ebenfalls von 70.000 Neukunden aus.

Pölzl meinte am Donnerstag: "Wer in Österreich ein Handy halten kann, hat schon ein Handy." Auf Zuwächse hofft T-Mobile vor allem im Trend zum Zweitgerät, etwa zum Kauf einer Datenkarte für Notebooks oder Handy-Handheld. Bisher sei die Notebook-Karte, von der derzeit 50 bis 100 Stück pro Tag verkauft würden, die einzige sinnvolle Anwendung für UMTS gewesen.