Online-Sucht als Geistesstörung?

ab 2012
23.03.2008

Aufnahme ins psychiatrische Handbuch

Online-Sucht ist eine "gewöhnliche zwanghaft-impulsive Funktionsstörung", die in das offizielle psychiatrische Handbuch der Geistesstörungen aufgenommen werden sollte. Zu diesem Schluss kommt der US-Psychologe Jerald Block in seinem Leitartikel in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "American Journal of Psychiatry".

Wie bei jeder anderen Suchterkrankung auch würden bei der Online-Sucht bestimmte Symptome über eine tatsächliche Erkrankung Aufschluss geben.

Entzug und soziale Isolation

So seien neben der exzessiven Nutzung des Internets auch Merkmale wie Entzugserscheinungen, der ständige Wunsch nach mehr und soziale Isolation eindeutige Belege für das Vorhandensein einer Online-Sucht. "Abhängige können jegliches Zeitgefühl verlieren und sich ihrem inneren Antrieb verweigern, der sie zu grundlegenden Tätigkeiten wie Essen oder Schlafen drängt", stellt Block fest.

In Anbetracht der steigenden Zahl der Betroffenen fordert der Wissenschaftler eine Aufnahme der Krankheit Online-Sucht in das offizielle psychiatrische Handbuch der geistigen Erkrankungen, dessen Neuauflage 2012 erscheinen soll.

(futurezone | pte.at)