Kuba erlaubt Privatpersonen Mobiltelefonie
Im Rahmen einer vorsichtigen Öffnung seines Regimes hat Präsident Raul Castro nun auch kubanischen Privatpersonen Besitz und Gebrauch von Mobiltelefonen erlaubt. Die Rechnungen sind freilich in konvertierbaren Pesos zu begleichen.
Castro will den Begüterten unter seinen Landsleuten das Telefonieren mit dem Handy erlauben. Wie die nationale Telekommunikationsfirma ETECSA am Freitag in der staatlichen Zeitung "Granma" mitteilte, kann sie den Bürgern fortan Mobilfunkverträge anbieten. Der entsprechende Artikel steht bei "Granma" noch nicht im Web.
Vorsichtige Öffnung
Castro hatte bereits am Dienstag das Verbot zum Kauf von Computern, Fernsehern und Videorekordern aufgehoben, das bisher für Kubaner galt. Die Verwendung des kubanischen Mobilfunknetzes war bisher ranghohen Funktionären und Ausländern vorbehalten - und Kubanern, die nach Erteilung einer staatlichen Genehmigung von Ausländern Mobiltelefone erhalten haben.
Für viele dürften die vom staatlichen Telekommunikationsmonopolisten ETECSA geplanten Prepaid-Tarife allerdings unerschwinglich sein. ETECSA verlangt für das Service konvertierbare Pesos, die 24-mal mehr wert sind als die gewöhnlichen Pesos, mit denen Durchschnittsbürger für ihre Arbeit bezahlt werden. Der kubanische Durchschnittslohn liegt derzeit bei 408 gewöhnlichen Pesos, also nach Konvertierung etwa bei 17 US-Dollar im Monat.
Die ETECSA betreibt auf der Insel ein GSM-900-Mobilfunknetz über ihren Provider Cubacel. Cubacel verlangt für ausgehende Prepaid-Telefonate im eigenen Netz 40 bis 50 US-Cent pro Minute. Auslandstelefonate in die USA kosten drei US-Dollar pro Minute. Die Aktivierungsgebühr beträgt 120 US-Dollar. Besucher zahlen drei US-Dollar Netzbenutzungsgebühr pro Tag.
(APA | AP | AFP | futurezone)