Handy ist Schuldenfalle Nummer eins
Das Handy ist nach Ansicht der österreichischen Eltern die Schuldenfalle Nummer eins. Das geht aus einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts "market" hervor.
Bei der Befragung stellte sich heraus, dass 73 Prozent der Erziehungsberechtigten im Handy bzw. dem Telefonieren eine "besonders große" oder "große Gefahr" für eine Überschuldung sehen.
Auf den Plätzen folgten Auto bzw. Kfz [54 Prozent], der Computer samt dazugehörigen Spielen [44 Prozent], das Internet [43 Prozent] sowie Ausgehen und Disco [40 Prozent].
Handykosten: Jeder Zehnte hat keinen Überblick"Market" führte im September telefonische Interviews mit 502 repräsentativ für die österreichischen Eltern ausgewählten Personen durch.
Die Studie im Detail bei market.atTelefonierverbot als Strafe
61 Prozent gaben an, dass sie sich verunsichert fühlen, wenn die Kinder unerwartet nicht über das Mobiltelefon erreichbar sind.
Während 48 Prozent erklärten, dass man durch die Handys immer weiß, wo sich der Nachwuchs aufhält, ist ein Drittel der Eltern der Meinung, das Handy erleichtere es den Kindern, zu "schwindeln" wo sie sich gerade aufhalten.
35 Prozent der Erziehungsberechtigten glauben an die Wirksamkeit eines Telefonverbots als Sanktion.
58 Prozent der Eltern sind der Ansicht, dass sich das Kommunikationsverhalten der Kinder in den vergangenen zehn Jahren etwas bzw. sehr verschlechtert hat. Nur vier Prozent sehen eine starke, 16 Prozent eine leichte Verbesserung. Jeder fünfte Befragte sieht keine Veränderung.
64 Prozent der Eltern sorgen sich "sicher sehr" bzw. "eher" darum, wie gesundheitsschädlich Handystrahlung wirklich ist.
Mobilfunk-Grenzwerte von WHO bestätigtKein Handy für unter Zwölfjährige
Als beste Maßnahme zur Eindämmung des Handygebrauchs wird das Wertkartentelefon mit eingeschränktem Guthaben angesehen [93 Prozent].
88 Prozent sehen als sehr zweckmäßig bzw. zweckmäßig an, den Kindern die Nachteile des Mobiltelefons zu erklären. 85 Prozent glauben, dass man selbst wenig mit dem Handy telefonieren sollte, um mit gutem Beispiel voranzugehen.
Fast die Hälfte [44 Prozent] der Befragten könnten sich für Kinder unter zwölf Jahren ein Verbot der Nutzung von Mobiltelefonen vorstellen.
"Handy hat im Unterricht nichts verloren"
Als Reaktion auf die market-Untersuchung fordert der Dachverband
der Pflichtschul-Elternvereine eine Schule ohne Mobiltelefone, zudem
soll Verbraucherbildung und Konsumentenschutz fixer Bestandteil des
Unterrichts werden. "Das Handy stört den Unterricht und hat deshalb
in der Klasse nichts verloren, das gilt sowohl für Schüler als auch
für Lehrer", so der Vorsitzende des Dachverbands.