08.12.2005

PROGNOSE

Film-Downloads auf der Überholspur

In einer Studie sagt der Marktforscher In-Stat voraus, dass die DVD-Verkäufe zwar demnächst ihren Höhepunkt erreichen, in Zukunft aber mehr und mehr von Video on Demand bedrängt werden.

Angebote wie Film-Downloads von der PC-Industrie und Pay-TV-Anbietern, die zunehmend Set-top-Boxen mit integrierten Festplatten zum Aufzeichnen der Filme und Serien auf den Markt bringen, könnten in Zukunft den Absatz von DVDs deutlich mindern, so In-Stat.

Das Wachstum des DVD-Absatzes ist bereits zurückgegangen, laut einer Studie von Adams Media Research vom Oktober soll der DVD-Absatz dieses Jahr 17,3 Milliarden Dollar betragen, zwölf Prozent mehr als 2004. 2006 sollen es nur noch neun Prozent sein.

High Definition behindert sich selbst

Ein neuer Schub für den Absatz könnten hochauflösende Filme sein. Doch hier streitet sich die Industrie derzeit noch darum, welcher der beiden Standards, HD-DVD oder Blu-ray, in Zukunft zum Einsatz kommen soll.

Nutznießer dieser Auseinandersetzung könnten die Downloads sein, die vor allem in den USA von immer mehr Firmen angeboten werden.

Anbieter wie Apple weiten ihr Angebot zudem immer weiter aus. Am Dienstag unterzeichnet der Betreiber des Online-Services iTunes einen Vertrag mit NBC, dessen Angebote nun ebenfalls via iTunes vertrieben werden.

Mehr als 300 Folgen von rund einem Dutzend Prime-Time, Kabel, Late-Night und alten TV-Shows sind online um 1,99 Dollar das Stück erwerbbar.

Angebot auf allen Kanälen

Doch NBC verkauft nicht nur bei iTunes, sondern hat auch einen Vertrag mit DirecTV, Anbieter von digitalem Satelliten-Programm, und will mit dem Mobilfunkanbieter Sprint Nextel Lenos Späße auch auf Handys bringen.

Jeff Zucker, Präsident der NBC Universal Television Group, gab an, dass es schon seit der Anfang des Jahres Gespräche mit Apple-Chef Steve Jobs gegeben habe.

Vertrauen steigt

Zu sehen, dass das Angebot von den Kunden derart gut aufgenommen werde, habe NBC mehr Vertrauen in die Sache gegeben, so Zucker. So lange die Inhalte vor unrechtmäßigen Kopien geschützt seien, gebe es keine Grenzen. Es werde sicher mehr folgen, so Zucker.

Sollte dieses Beispiel Schule machen, werden nicht nur mehr Filme und TV-Serien über das Netz bzw. on Demand angeboten werden, das physische Speichermedium DVD könnte wie die CD zumindest deutliche Umsatzeinbußen erleiden.