Das neue Internet
Forschen nach dem "Netzwerk der Zukunft"
Die Protokolle und die Architektur des Internets seien veraltet, meinen mittlerweile viele Experten. Datenintensive Multimedia-Anwendungen und Streaming bereiten ständig Probleme, und auch hochauflösende Bilder können über Kupferdraht nur schlecht und langsam übertragen werden. Aus diesem Grund ist man sowohl in den USA als auch in Japan und Europa dabei, neue Forschungslabors zu gründen. Sie sollen herausfinden, wie ein Netzwerk im Jahr 2020 aussehen könnte.
Milliarden an Fördermitteln
"Next Generation Networks" nennen es die Amerikaner, "New Generation Networks" die Japaner, und in Europa fasst man die Forschungsarbeiten mit dem Begriff "Netzwerk der Zukunft" zusammen. Dass es den Politikern und Wissenschaftlern ernst ist, belegen schon die dafür zur Verfügung gestellten Fördermittel im zweistelligen Euro-Milliardenbereich. Die Erwartungen sind ebenso hoch wie die Investitionen und der Begriff "Netzwerk der Zukunft" ausreichend vage, um viel Raum für Spekulationen zu bieten.
In Japan würde man gerne einen Schlussstrich unter die alten Protokolle ziehen, um beim Design der zukünftigen Netzwerke nicht auf alte Regeln und Gesetzmäßigkeiten Rücksicht nehmen zu müssen. Auch ist man dort im Gegensatz zu Europa mit dem Ausbau der Glasfasernetze wesentlich weiter.
Heute machen sich die Beharrlichkeit und die Investitionen der japanischen Telekomunternehmen bezahlt. Eine Übertragungsrate von 100 MBit/s für den Heimbedarf ist keine Seltenheit mehr. Für die neuen Netze rechnet man in Japan aber mit einer Durchsatzrate im Petabit-Bereich - das sind Billiarden von Bit pro Sekunde.
Mariann Unterluggauer berichtet für "matrix" am Sonntag um 22.30 Uhr in Ö1 von der Konferenz "Kaleidoskop - Innovationen für die nächste Generation an Netzwerken ", die vom 12. bis 13. Mai in Genf stattfand.
(matrix)