Schweiz erhält Zugang zu Schengen-Daten
Zugriff auf europaweites Fahndungssystem
Die Behörden der Schengen-Staaten und der Schweiz können ab Donnerstag gemeinsam nach Straftätern fahnden.
Die Schweiz wird dann vollen Zugriff auf das europaweite Fahndungssystem SIS haben, teilte das Schweizer Bundesamt für Polizei am Montag in Bern mit. Umgekehrt können die Behörden der 25 bereits im Schengen-Abkommen verbundenen Länder auch Einblick in Schweizer Ermittlungen nehmen.
Der beidseitige Zugriff auf die Fahndungsdaten sei "ein wichtiges Instrument zur grenzüberschreitenden Kriminalitätsbekämpfung", hieß es aus Bern.
In der SIS-Datenbank sind unter anderem die Daten von Personen gespeichert, die überwacht und kontrolliert werden müssen, schwerer Delikte verdächtigt werden, zwecks Auslieferung gesucht werden, auf dem Territorium eines Unterzeichnerlandes unerwünscht sind oder vermisst werden. Abrufbar sind außerdem Autos, Schusswaffen, gestohlene oder verlorene Dokumente und Banknoten.
Österreich ist dem SIS bereits am 1. Dezember 1997 beigetreten.
Zugleich ist der Anschluss an das SIS-System, in dem auch Einreiseverbote verzeichnet sind, eine wichtige Voraussetzung für den erwarteten Beitritt der Schweiz zum Schengen-Raum Ende des Jahres.
Über den exakten Zeitpunkt des Beitritts entscheide der EU-Rat in Brüssel, hieß es. Am 1. März waren demnach die Justiz- und Asylabkommen von Schengen und Dublin zwischen der EU und der Schweiz in Kraft getreten.
(dpa)