Wieder Datenpanne in Großbritannien
In Großbritannien ist erneut ein Computer mit Zehntausenden persönlichen Daten auf der Online-Auktionsplattform eBay versteigert worden.
Auf der Festplatte seien Kontonummern, Namen und Adressen von Gemeindesteuerzahlern in Mittelengland gespeichert gewesen, berichteten britische Medien am Mittwoch.
Die Gemeindeverwaltung in Charnwood in der Grafschaft Leicestershire bestätigte, sie gehe der Sache nach. Alle alten Computer würden jedoch vorschriftsmäßig entsorgt.
Erst am Vortag war bekanntgeworden, dass bei eBay ein Computer mit den Daten von einer Million Bankkunden versteigert worden war.
"Überwältigt"
Die Zeitung "Daily Mail" zitierte einen schottischen IT-Experten, der das Laufwerk angeblich für 6,99 Pfund [8,70 Euro] ersteigert hatte. "Ich kann in diesen Dokumenten lesen, wer finanzielle Probleme hat und wo der Gerichtsvollzieher vor der Haustür steht." Er habe sogar Informationen über Todesfälle gefunden. "Ich war überwältigt, diese 35.000 Sachen, darunter Dokumente, Fotos und Memos, zu finden."
Die Gemeinde betonte: "Keine Hardware ist jemals verkauft, gespendet oder an irgendjemand Fremden oder an Mitarbeiter gegangen."
Maßnahmen gefordert
Der Verbraucherschutzverband forderte unterdessen die Einführung neuer Maßnahmen, um Verstöße gegen die Datensicherheit zu bestrafen.
In Großbritannien machen Datenpannen ständig Schlagzeilen: Vergangenes Jahr kamen CDs mit den Daten von Millionen Kindergeldempfängern abhanden. Zuletzt ging ein USB-Stick mit den Details aller Häftlinge in England und Wales verloren.
(dpa)