Frankreich will Internet-Sperren diskutieren
"Internationale Internet-Polizei" gefordert
Die französische Familienstaatssekretärin Nadine Morano hat sich für die Schaffung einer "Internationalen Internet-Polizei" ausgesprochen, um Kinder vor Pornografie und Anreizen zum Drogenkonsum im Internet zu schützen. 60 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nutzten das Internet und könnten dort auf Millionen Seiten von Pädophilen stoßen, sagte Morano dem "Figaro" [Dienstag-Ausgabe].
Sie werde am 18. September mit ihren Partnern aus der EU über die "gemeinsame Organisierung der Sicherheit im Internet" beraten, kündigte Morano an. Sie persönlich sei für eine internationale Internet-Polizei.
Mehr Websites blockieren
Bestimmte Seiten müssten blockiert und Kindersicherungen verbessert werden. Die französische Regierung verteilt zum laufenden Schuljahresbeginn an den Grundschulen 4,8 Millionen Broschüren zum Schutz der Kinder im Internet.
Die derzeitige konservative Regierung Frankreichs hat bereits einen Gesetzesentwurf erstellt, nach dem Internet-Nutzern nach drei mutmaßlichen Downloads urheberrechtlich geschützter Medienprodukte der Zugang zum Netz gesperrt werden soll. Auf eine Einschaltung der Judikative wird im Entwurf zur "Loi HADOPI" alias "Three Strikes Out" verzichtet. Ein Hinweis der Rechteinhaber an eine staatliche Behörde [HADOPI], die Warnmails an die Nutzer und Sperrbefehle an die Provider schickt, soll genügen.
(dpa | futurezone)