50 Jahre Mikroprozessor
Laptops, Handys, Steuerelektronik im Auto wie in der Waschmaschine: Ohne Mikrochips wäre das nicht möglich. Vor 50 Jahren wurde der erste integrierte Schaltkreis erfunden und damit die Grundlage der Technik gelegt, aus der im Laufe der Jahre immer leistungsfähigere Chips entstanden.
1958 trat der amerikanische Ingenieur Jack Kilby seinen Job in der Entwicklungsabteilung des Technologiekonzerns Texas Instruments an. Der Transistor war zehn Jahre zuvor erfunden worden. Schaltungen zum Beispiel für Computer bestanden aber immer noch aus verschiedenen Bauelementen auf einer Platine. Der Nachteil war, dass höhere Rechenleistung nur durch zusätzliche Komponenten erreicht werden konnte. Großrechner wurden also immer größer, ihre Verdrahtung immer schwieriger.
Mit dem Problem dieser "Tyrannei der großen Zahl" hat sich Kilby im Sommer 1958 beschäftigt, als er als Neuling bei Texas Instruments keinen Urlaub machen durfte und das Labor für sich allein hatte.
Nobelpreisträger Kilby
Kilby gelang es, Transistoren, Widerstände und Kondensatoren auf einem winzigen Halbleiterbauteil zu vereinen, dem ersten Integrierten Schaltkreis [IC]. Am 12. September 1958 präsentierte er die Urmutter aller Mikrochips der Öffentlichkeit. Kilby erhielt dafür im Jahr 2000 den Physiknobelpreis. Unabhängig von Kilby entwickelte etwa zur gleichen Zeit auch Robert Noyce, der spätere Mitgründer des Chipriesen Intel, den IC.
Im Laufe der Jahre wurden Chips immer kleiner, dichter gepackt und damit leistungsfähiger. Intel-Mitbegründer Gordon Moore hatte 1965 vorausgesagt, dass sich die Zahl der Transistoren auf einem Integrierten Schaltkreis alle zwei Jahr verdoppeln werde - und bis heute im Wesentlichen recht behalten, auch wenn die Miniaturisierung irgendwann an Grenzen stoßen wird.
(APA)