Comcast bremst Nutzer statt Programme
Der größte US-Kabelnetzbetreiber Comcast ist den Auflagen der US-Regulierungsbehörde FCC nachgekommen und hat seine Netzwerkmanagamentpläne offengelegt.
Comcast werde künftig den Datenverkehr von Vielnutzern in Stoßzeiten drosseln, anstatt bandbreitenintensive Programme, wie etwa Filesharing-Applikationen, in seinem Netzwerk zu behindern, teilte das Unternehmen am Freitag in einer Aussendung mit.
Comcast habe die Netzwerkmanagementtechnik bereits drei Monate lang in fünf US-Städten getestet. Beschwerden von Kunden habe es keine gegeben, hieß es. Bis Jahresende soll die neue Regelung US-weit eingeführt werden.
Damit kommt der Kabelnetzanbieter den Auflagen der US-Kommunikationsbehörde Federal Communications Commission [FCC] nach, die Comcast im August wegen der Drosselung des P2P-Verkehrs in seinem Netzwerke rüffelte und dem Betreiber aufforderte, innerhalb eines Monats seine Netzwerkmanagementpläne offenzulegen.
Comcast hatte im Februar zugegeben, in den P2P-Datenverkehr seiner Kunden eingegriffen zu haben. Comcasts Kunden hatten erstmals im vergangenen Sommer festgestellt, dass ihre BitTorrent-Downloads plötzlich sehr langsam wurden oder sogar komplett abbrachen.
Monatliches Limit
Bereits Ende August hatte Comcast ein monatliches Limit beim Bandbreitenverbrauch von 250 Gigabyte angekündigt, das mit 1. Oktober in Kraft treten soll.
Debatte über Netzneutralität
Comcasts Drosselung des P2P-Verkehrs hatte in den USA im vergangenen Herbst die Debatte über die Netzneutralität neu entfacht.
Die Netzneutralität soll gewährleisten, dass die Daten aller Anbieter gleichberechtigt transportiert werden.