Auch T-Mobile soll überwacht haben
Laut "Frankfurter Rundschau" hat auch T-Mobile die Telefonverbindungsdaten ihrer Aufsichtsräte erfasst und gespeichert.
Die Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom [DT] bekommt nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" [FR] immer größere Dimensionen. Wie das Blatt unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, überwachte auch die DT-Tochter T-Mobile ihre Aufsichtsräte. T-Mobile habe die Einzelverbindungsnachweise der Aufsichtsräte jahrelang aufbewahrt und nach Personen sortiert in Ordnern abgeheftet. Betroffen seien auch ein halbes Dutzend Arbeitnehmervertreter, denen die geheimen Ordner nun ausgehändigt worden seien.
Zugang für Konzernspitze
Nach "FR"-Informationen wurden die Aktenordner bis 2006 im Büro des Aufsichtsrats aufbefahrt. "Die Konzernspitze hat dort jederzeit Zugang", zitierte die "FR" aus Konzernkreisen. "Das muss Absicht gewesen sein." Ein Gang ins Büro reichte demnach, um alle Verbindungsdaten der Aufsichtsratsmitglieder zu sehen. Die Betroffenen hätten nun ihre Anwälte eingeschaltet und die Staatsanwaltschaft über diesen "beispiellosen Bruch des Post- und Fernmeldegeheimnisses" informiert.
Im September hatte eine Sprecherin von Telekom-Chef René Obermann bestätigt, dass der im Telekom-Aufsichtsrat sitzende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes [DGB], Michael Sommer, bespitzelt wurde. Die Telekom gestand bereits öffentlich ein, dass in den Jahren 2005 und 2006 Telefonverbindungen zwischen Journalisten und Aufsichtsratsmitgliedern abgeglichen wurden, um undichte Stellen im Unternehmen ausfindig zu machen.
(AFP)