07.02.2001

X-BOX ©

Bildquelle: ms

Namenskollision wird teuer für Microsoft

Die Erlöse von Xbox Technologies, einem wenig bekannten US-Softwareunternehmen, das im letzten Geschäftsjahr knapp 900.000 USD [rund 965.000 Euro] umsetzte, dürften künftig beträchtliche Zuwächse erfahren.

Die kleine Firma in Coconut Grove, Florida, steht nämlich "in Gesprächen" mit Microsoft bezüglich des Namens der neuen Microsoft-Videospielkonsole, berichtet heute das Magazin "Forbes" und bestätigt damit Berichte über die Namenskollision vom Anfang der Woche.

Erst zahlen, dann nachdenken

Microsoft hat laut "Forbes" bereits 500 Millionen USD an Marketingausgaben für die neue Konsole ausgegeben, bevor im März 2000 beschlossen wurde, dass der Codename "X-Box" auch zum offiziellen Markennamen wird.

Der Redmonder Konzern hat laut Xbox-Technologies-Vorstand John Van Leeuwen ein Angebot seines Unternehmens, den Namen zu kaufen, abgelehnt.

Eine wahrscheinlichere Variante werde nun sein, dass Microsoft eine Pauschalgebühr bezahlen oder eine Art Lizenz erwerben wird, damit es den Namen "X-Box" frei benutzen kann.

Waschmittel und Spiele

"Wir sind nicht im Waschmittelgeschäft, wir wollen nicht, dass unsere ernsthaften Geschäftsanwendungen mit Spielen verwechselt werden", wird Van Leuween von "Forbes" zitiert.

Microsoft hat bisher keinen Kommentar abgegeben, aber bestätigt, dass es mit dem Anwalt von Xbox Technologies spreche.

Das Unternehmen ließ ausrichten, dass, obwohl mehrere US-Firmen unter der Bezeichnung "Xbox" laufen, Van Leuweens Firma die einzige sei, die an Microsoft herangetreten sei. Bisher seien von beiden Seiten keine rechtlichen Schritte unternommen worden.

Microsoft dürfte jetzt wahrscheinlich ziemlich jeden geforderten Preis zahlen, um das Namens-Problem aus der Welt zu schaffen. Denn das Letzte, was der Konzern jetzt braucht, ist ein langer gerichtlicher Streit über den Namen seiner Konsole.