Deutsche Bank soll Schadenersatz zahlen
Geldgeber des insolventen Berliner Internet- Brokers systracom verlangen von der Deutschen Bank Schadenersatz in Millionenhöhe.
Wie das Münchner Nachrichtenmagazin "Focus" in seiner neuen Ausgabe berichtet, hat eine Göttinger Beteiligungsgesellschaft der größten deutschen Geschäftsbank eine Forderung von 11 Millionen Euro präsentiert, weil sie ein Kaufangebot für den angeschlagenen Online-Broker in letzter Minute zurückgezogen hatte.
"Absichtlich gegen die Wand gefahren"
Den Vorwürfen zufolge ließ die Deutsche Bank den Online-Broker
"absichtlich gegen die Wand fahren", um ihn gemeinsam mit der
Investmentban Merrill Lynch ausschlachten zu können, schrieb "Focus"
weiter. Mindestens fünf weitere Aktionäre wollten klagen.

Kursstürze machten Strich durch die Rechnung
Das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen hatte Anfang Mai ein Insolvenzverfahren für den ersten konzernunabhängigen Internet-Broker in Deutschland beantragt, der erst im Herbst 2000 gestartet war.
Bei der Gründung von systracom hatte Vorstandssprecher Klaus-Peter Möritz der Internet-Konkurrenz der Geldinstitute einen harten Preiskampf angekündigt. Die Kursstürze an den Aktienmärkten ließen die Geschäftspläne aber nicht aufgehen.