Hacker-Labs und Technikbegeisterung
Vertreter österreichischer Technologieinitiativen haben in Wien darüber diskutiert, wie sich Jugendliche am besten für Naturwissenschaften und Technik begeistern lassen. Hacker-Spaces wie das Metalab sollen Freiräume für Kreative schaffen.
Vertreter von Jugend-Technologieinitiativen diskutierten am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung des Science Center Netzwerks in Wien, wie sich Jugendliche am besten für Technik und Naturwissenschaften begeistern lassen.
Professionelle Infrastruktur, Vermittlung von Know-how bei Vorträgen und über das Internet: Das sind laut Matthias Hofmann von der Österreichischen Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften (InnoC) die Voraussetzungen für Innovation. Zusätzlich brauchen Jugendliche die Möglichkeit, sich mit anderen zu messen. So gebe es bei der seit 2004 jährlich stattfindenden "RobotChallenge" von InnoC, einem Wettbewerb für selbst gebaute, autonome und mobile Roboter, mittlerweile Teilnehmer aus der ganzen Welt.
Erfolgsmodell Hacker-Space
Paul Böhm von der offenen Wiener Hacker-Werkstatt Metalab sieht den offenen und unhierarchischen Zugang des Projekts als Garant dafür, dass dort Neues geschaffen wird. "Wir wollten einen Platz, wo man nicht um Erlaubnis fragen muss, um ein Projekt zu starten", beschrieb er die Idee des Hacker-Space, einem Treffpunkt für kreative Köpfe aus dem Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie und Neue Medien. Das ziehe vor allem Menschen mit großem Selbstverwirklichungs- und Schaffensdrang an. "Nach zwei Jahren sind wir mit 80 Hacker-Spaces auf der ganzen Welt vernetzt", verwies er auf das rasche Wachstum der Einrichtung.
Vernetzung bestehender Initiativen sieht Martin Hollinetz von Otelo (Offenes Technologisches Laboratorium) in Oberösterreich als Erfolgsgarant. "Dadurch entsteht eine ungeheure Dynamik, obwohl Otelo erst in Planung ist."
Kreativressource Freizeit
Dass Jugendliche sich nicht um die Finanzierung der Projekte kümmern müssen, ist für Jana Zach ein Plus des Wettbewerbs von "Jugend Innovativ". Dass der Großteil solcher Projekte in der Freizeit stattfindet, schrecke weder Schüler noch engagierte Lehrer ab. "Die Kinder sind motiviert, weil sie etwas zu einem Thema erzeugen, das auf ihrem Mist gewachsen ist", sagte Zach.
Auch bei "Hands-on X-Netz" vom Science Center Netzwerks bekommen die Teilnehmer einen Kostenzuschuss. Bei den Projekten geht es darum, "wissenschaftliche Themen so aufzubereiten, dass sie auch Menschen ohne Vorkenntnisse verstehen", sagte Barbara Streicher. Vier davon wurden im Anschluss an die Diskussion von den Schülern vorgestellt.
(APA)
