06.07.2005

SOPHOS

Mehr organisierte Kriminalität im Netz

Der am Dienstag gestartete Prozess gegen den mittlerweile 19-jährigen Programmierer des Internet-Wurms "Sasser" lässt wieder einmal die Diskussionen zum Thema Sicherheit im Netz aufbrodeln.

Im Fall des deutschen Sven J. sind sich die Sicherheitsexperten nicht einig, ob es sich bei "Sasser" um eine vorsätzliche oder eher gedankenlose Tat handelte.

Allgemein sehen sie jedoch die Tendenz, dass Cyberattacken immer weniger von einzelnen Programmierern aus gehen, als von organisierten Gruppen, die es auf weit mehr als ein paar Schlagzeilen und abstürzende PCs abgesehen haben.

Die Fälle von Identitäts-Diebstahl oder Schutzgelderpressungen unter Androhung von Denial-of-Service-Attacken häufen sich, die verbreiteten Schädlinge sind meist viel hinterhältiger als sich per Mail selbst verbreitende Würmer.

Trojaner auf dem Vormarsch

Die Zahl der Viren, Würmer und Trojaner nimmt stetig zu. Der britische Anti-Viren-Softwarehersteller Sophos hat etwa im ersten Halbjahr 2005 7.944 neue Schädlinge entdeckt, das sind um 60 Prozent mehr als im Vorjahr.

Das größte Wachstum verbuchten dabei Trojaner, die persönliche Daten ausspionieren oder Hintertüren öffnen, über die Angreifer die Kontrolle über einen Rechner erlangen können. Sophos sieht in der Zunahme der Trojaner die Bestätigung dafür, dass immer mehr organisierte Kriminalität im Netz herrscht.

Die Top-Ten-Viren des ersten Halbjahres machten sich allesamt Sicherheitslücken in Microsoft-Produkten zum Vorteil. "Natürlich sehen wir auch Probleme bei Linux, Unix und Mac-Software. Niemand ist perfekt", so ein Sophos-Experte.