Infineons Chips sollen 2006 Gewinn bringen
Die defizitäre Speichersparte des deutschen Chipherstellers Infineon, in Österreich mit dem großen Standort in Villach [Kärnten] vertreten, soll dem Unternehmen zufolge im kommenden Jahr die Gewinnzone erreichen und mittelfristig die Nummer zwei auf dem Weltmarkt werden.
"Wir wollen in der Speichersparte 2006 auf jeden Fall schwarze Zahlen schreiben und langfristig die Rendite deutlich steigern", sagte der Chef der Speichersparte, Kin Wah Loh, gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" [Samstag-Ausgabe].
"Über einen Zyklus, das heißt über eine Auf- und eine Abschwungphase hinweg, peilen wir eine zweistellige operative Gewinnmarge an." Loh bekräftigte, dass Infineon seine gesamte Strategie überprüfe, über eine Abspaltung der Speichersparte aber noch nicht entschieden sei.
Loh kündigte zudem an, dass die Produktion in Asien ausgebaut werden solle. "Wir produzieren schon zu 40 Prozent in Asien und zu je 30 Prozent in Amerika und Europa. Den Asien-Anteil werden wir noch auf gut 50 ausbauen."
Infineon rechnet mit höherem WachstumHoffnung Unterhaltungselektronik
Künftig werde es wohl nur fünf große und mehrere kleine Anbieter geben, so Loh. Samsung liege klar vorne, Infineon wolle aber mit seiner Speichersparte aufholen.
"Noch sind wir die Nummer vier hinter Samsung, Hynix und Micron. Samsung ist enteilt, aber Hynix und Micron wollen wir innerhalb der nächsten fünf Jahre überholen", kündigte Loh an. "Unser Ziel heißt: Die Nummer zwei auf dem Weltmarkt zu werden", fügte er hinzu.
Großes Wachstumschancen sieht der Spartenchef bei dem Geschäft mit der Unterhaltungselektronik. Das solle weiter ausgebaut werden, da sich dort höhere Margen erzielen ließen. "Den Umsatzanteil von Grafikspeichern werden wir von heute sechs auf zwölf Prozent steigern." Bis Ende 2006 solle der Marktanteil Infineons in diesem Segment auf über 25 Prozent von derzeit rund zehn Prozent steigen.
