Splattern für die himmlischen Heerscharen
Christliche Computerspiele langweilten bisher in der Regel durch öde Belehrungen und vordergründiges Moralisieren oder waren genauer betrachtet nicht einmal als Spiel zu klassifizieren wie das verbreitete "Charlton Heston's Voyage Through the Bible". Der einzige Vorteil, den sie hatten, war eine gewisse Vogelfreiheit, wie das unlizensierte Bibelspiel für den Game-Boy, dessen Programmierer vor Gericht gegen Nintendo bestanden, zeigt.
"War in Heaven" von Valusoft soll das jetzt ändern. Schematisch wie "Quake" und andere Shoot-to-Kill-Spiele konzeptioniert, wird hier der Krieg des christlichen Guten gegen das teuflische Böse blutrünstig ausgetragen. Dem Vernehmen nach ist auch die Grafik zeitgemäß animiert und detailreich.
ValusoftHinter dem Unternehmen stecken Robert Westmoreland, der den Computerspiel-Markt schon einmal mit einer zunächst als aussichtslos abgestempelten Idee überrumpelt hat, und "Eternal Warriors", die Firma zweier junger Game-Entwickler.
Westmoreland hatte zuletzt als Einkäufer für die Supermarkt-Kette Walmart Game-Programmierer nach langem Widerstand dazu gebracht, ein Low-Budget-Jagd-Spiel zu entwickeln. "Deer Hunter" wurde zu einem vollen Erfolg und zog zahlreiche Kopien und Abwandlungen nach sich.
Der Haken am "Doom meets the Bible"-Game könnte allerdings die Tatsache werden, dass man sich zwischen dem Kampf für das Gute oder dem Splattern für den Teufel entscheiden kann. Dies dürfte dem kommerziellen Erfolg zwar zuträglich sein, aber die momentan zögerliche Zustimmung christlicher Institutionen könnte durch "War in Heaven"-Fans, die mit zu viel Begeisterung blonde Engel abschießen, empfindlich leiden.
Eternal Warriors