Hotmail als Virenschleuder Nummer eins
Microsofts Gratis-Mail-Dienst Hotmail wird beschuldigt, die Virenschleuder Nummer eins im Netz zu sein. Der britische Provider Star Internet gab bekannt, in den letzten sechs Wochen 122 verschiedene Viren in Hotmail-Sendungen entdeckt zu haben.
Star Internet hat MS im Laufe dieses Jahres wiederholt auf die Virenhäufung hingewiesen, das Unternehmen versprach daraufhin jeweils, sich des Problems anzunehmen. Zuletzt hatte MS nach dem schweren Hotmail-Crack im August behauptet, sämtliche Hotmail-Funktionen im Griff zu haben.
Hotmail hat weltweit 50 Millionen Nutzer. Der Maildienst wurde Ende August schwer gecrackt. Mittels eines Webformulars war es möglich, die Mail jedes beliebigen Users zu lesen - ohne Passwort.
HotmailMS-Techniker hatten auch explizit behauptet, "Melissa"-artige Viren in Hotmail-Files stoppen zu können. Dass das offensichtlich nicht der Fall ist, könnte einfach daran liegen, dass Hotmail nicht unter Windows NT, sondern unter FreeBSD betrieben wird.
Das McAfee-Anti-Virus-Programm, mit dem Hotmail arbeitet, ist so alt, dass es Macro-Viren nicht erkennen kann. Zwar gibt es ein Update des Programms, das dazu in der Lage wäre, aber es läuft nur unter Suns Solaris-Betriebssystem. Das Produkt des Erzrivalen für Hotmail zu verwenden kommt aber offensichtlich für MS nicht in Frage.