Gewinneinbruch bei Deutscher Telekom
Die Gewinne der Deutschen Telekom brechen durch die massiven Senkungen der Telefongebühren immer stärker ein. In den ersten neuen Monaten schrumpfte der Konzernüberschuss um 19 Prozent
auf 1,2 Milliarden Euro [2,4 Mrd. DM | 16,5 Mrd. ATS], teilte die Deutsche Telekom AG am Donnerstag mit. Zur Jahresmitte hatte das Minus noch bei rund fünf Prozent gelegen.
Ertragseinbußen durch das Absinken der Margen im Festnetzbereich habe das Unternehmen kurzfristig nicht über steigende Ergebnisse aus Wachstumssparten wie dem Mobilfunk kompensieren
können.
Schwache Umsätze
Auch beim Umsatz verzeichnete die Telekom gegenüber den ersten drei Quartalen des Vorjahres einen Rückgang. Mit einem Minus von drei Prozent auf 25,5 Milliarden Euro [50 Mrd. DM | 350,9 Mrd. ATS] sei er aber deutlich moderater ausgefallen als im ersten Halbjahr [fünf Prozent]. Hauptgrund für die Abnahme seien ebenfalls die umgesetzten Tarifmaßnahmen.
Wachstumsmotoren der Telekom bleiben der Mobilfunk und das Online-Geschäft. Die Tochtergesellschaft T-Mobil verzeichnete Ende September 7,9 Millionen Kunden [plus 54 Prozent]. Davon entfielen 7,7 Millionen auf das digitale D1-Netz und 0,2 Millionen auf das demnächst auslaufende analoge Netz C-Tel.
Bei T-Online kletterten die Kundenzahlen bis zum Ende des dritten Quartals 1999 auf knapp 3,6 Millionen. Das waren 46 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Seit Jahresbeginn hätten sich 900.000 Neukunden für T-Online entschieden.
Die Telekom bekräftigte, sich von ihrer Beteiligung an der US-Telekommunikationsfirma Sprint zu trennen. Die MCI Worldcom hatte für das Unternehmen ein Übernahmeangebot von fast 130 Milliarden US-Dollar [1.692 Mrd. ATS] abgegeben. Auf Basis dieser Offerte ergibt sich für den Sprint-Anteil der Telekom [zehn Prozent] ein Wert von 8,6 Milliarden
Euro [16,8 Mrd. DM | 118,3 Mrd. ATS].