GSM-Frequenzen in Deutschland sind versteigert
Beim Bieterwettbewerb für weitere Mobilfunkfrequenzen haben die deutschen Marktführer
Mannesmann [D2] und Deutsche Telekom [D1] die
konkurrierenden E-Netze ausgestochen. Mannesmann Mobilfunk und Deutsche Telekom Mobilfunk erhielten nach wenigen Bieterrunden
am Donnerstag in Mainz für zusammen 416,04 Millionen DM den Zuschlag für je fünf Frequenzpakete.
Während die Telekom 200,01 Millionen DM in die Staatskasse zahlen muss, beträgt der Preis für Mannesmann 216 Millionen DM. Der geringfügig höhere Preis für Mannesmann Mobilfunk erklärt sich daraus, dass deren Frequenzpaket eine höhere Bandbreite aufweist.
10 Frequenzpakete
Zur Versteigerung standen insgesamt zehn Frequenzpakete im Bereich von 1.800 Megahertz. Einen Teil dieses Frequenzbereichs nutzen derzeit die E-Netze, während D1 und D2 das Frequenzband
von 900 Megahertz nutzen. Da die nun vom Bund zusätzlich zur Verfügung gestellten 1.800er-Frequenzen keine ausreichende Bandbreite für ein weiteres Mobilfunknetz zuließen, wurden bei der Versteigerung nur die bisherigen Netzbetreiber zugelassen.
E-Netze ausgestiegen
Die E-Netzbetreiber Viag Interkom und E-Plus waren in der zweiten Bieterrunde ausgestiegen.
Viag-Interkom-Sprecher Michael Rebstock sagte nach
Ende der Versteigerung, die vorliegenden Gebote der Konkurrenten aus dem D-Mobilfunknetz wären höher gelegen, als die Frequenzen wert seien. Deshalb sei man aus der Versteigerung ausgestiegen. Rebstock sagte weiter, die eigene Strategie bei der Versteigerung der insgesamt zehn Frequenzbereiche sei "alles oder nichts" gewesen.
UMTS-Versteigerung 2000
Im kommenden Jahr steht eine weitere Versteigerung auf dem Mobilfunkmarkt an. Dann werden die Konkurrenten für Frequenzen
des künftigen Mobilfunkstandards UMTS bieten. Dabei ist mit deutlich höheren Kaufpreisen zu rechnen, da alle Betreiber auf den neuen Weltstandard UMTS, die so genannte dritte Handy-Generation, umrüsten wollen. UMTS wird vor allem multimediale Anwendungen wie Internet, Musik, Grafik, E-Commerce und Home-Banking per Handy ermöglichen.