Japans Regierung rät zu Hamsterkäufen
Gut zwei Monate vor dem Jahresende hat die japanische Regierung die Bevölkerung vor möglichen Versorgungsengpässen wegen des Jahr-2000-Problems gewarnt und umfangreiche Ratschläge zur Vorsorge gegeben. Zwar erwarte die Regierung keinen Zusammenbruch des öffentlichen Lebens durch mögliche Computerabstürze, Vorsichtsmaßnahmen könnten aber sinnvoll sein, heisst es in einer Mitteilung der Regierung von Ministerpräsident Keizo Obuchi. Den Ratschlägen der Regierung zufolge sollten die 125 Millionen Japaner zum Jahreswechsel auf jeden Fall Lebensmittel, Wasser und Medikamente für "zwei bis drei Tage" horten, um mögliche Versorgungsengpässe ohne Probleme zu überstehen.
Benzin und Heizöl
Die Regierung veröffentlichte am Freitag eine von Experten erstellte Liste mit insgesamt elf Empfehlungen an die Bevölkerung. Darin wird auch zum Kauf von ausreichend Benzin und Heizöl geraten. Zudem sollten die Japaner Reisen über Sylvester zeitlich "flexibel" gestalten, vor dem Jahreswechsel ihre Bankguthaben ausdrucken lassen, genug Geld abheben, falls Geldautomaten versagen, und ihre heimischen Computer einem Jahr-2000-Test unterziehen.
Die Empfehlungen sollten ab Samstag über Postwurfsendungen und Fernsehspots publik gemacht werden. Regierungschef Obuchi versicherte trotz der großangelegten Aufklärungskampagne, Japan sei im Großen und Ganzen auf den Jahreswechsel vorbereitet. Er forderte die mit dem Jahr-2000-Problem befassten Experten aber auf, ihre Anstrengungen in den verbleibenden rund 60 Tagen vor dem magischen Datum nochmals zu verstärken.