01.11.1999

HAND & HELDS

Bildquelle: phillips

Windows CE unterliegt Palm OS

Während 3Coms Palm-Betriebssystem beliebter und von immer mehr Herstellern eingesetzt wird, hat Microsoft anscheinend Probleme, sein Handheld- und Sub-PC-Betriebssystem Windows CE zu modernisieren und grundlegend für den Wettbewerb fit zu machen.

Ein MS-Programmierer erklärte, dass "einfach entschieden werden muss, was aus CE werden soll", da die derzeitige Strategie, ein System für Palms, Mininotebooks, Pen-Tablets und weitere Anwendungen zu schaffen, offensichtlich fehlschlägt.

Zwar hat das neue CE mit dem Code-Namen "Rapier", das extern bisher nur einige Hardware-Entwickler testen, einige Elemente vom Palm OS übernommen, und die Benutzerführung soll verbessert worden sein. Aber das Startmenü und das Toolmenü sind einfach nur verschoben worden: "MS muss das Startmenü loswerden. Sie sehen offensichtlich nicht ein, dass ein Palm so etwas nicht braucht; und es zu verschieben verringert nicht die Anzahl der nötigen Knopfdrücke", kommentierte ein Entwickler.

So schrumft derzeit auch die Zahl der Hersteller, die CE verwenden. Die International Data Corp. schätzt, dass 3Coms Palm OS dieses Jahr einen Marktanteil bei den palmähnlichen Anwendungen von 80 Prozent haben wird, Windows CE nur noch 13 Prozent.

Letzten Monat gab die Philips Mobile Computing Group bekannt, ihre "Nino"-Serie einzustellen und stattdessen internetfähige Handys zu produzieren. Diese laufen in der Regel unter Symbians Betriebssystem "Epoc". Hauptanteilseigner von Symbian ist [neben Motorola, Ericsson, Nokia und Panasonic] Psion, die wiederum in Verhandlungen mit 3Com stehen, um das Palm OS und Epoc kompatibel zu machen.

So scheint MS derzeit auf dem Handheld-Sektor mit dem Rücken zur Wand zu stehen und versucht dies mit Joint-Ventures für mobile, kabellose Anwendungen, die auf CE basieren, zu kompensieren. Entsprechende Abkommen hat MS unter anderem mit der British Telecom und der japanischen NTT DoCoMo.