Blinde verklagen AOL
Der US-Blindenverband hat Klage gegen AOL [America Online] eingereicht, weil der Provider nach Ansicht des Verbandes mit seiner Software Blinde diskriminiert.
In der am Donnerstag bei einem Bundesgericht in Boston eingereichten Klagsschrift heißt es, die AOL-Zugangssoftware arbeite nicht mit Programmen für Blinde zusammen, die Texte in Sprache umwandeln. Dadurch sei es Blinden nicht möglich, den Internet-Provider zu nutzen.
National Federation for the BlindEine Sprecherin des Verbandes sagte, AOL habe sich bisher geweigert, seine Software entsprechend zu überarbeiten. Ein AOL-Sprecher erklärte zu den Vorwürfen, das Unternehmen habe bereits viel dafür getan, dass auch Blinde die AOL-Software nutzen könnten. Gleichzeitig kündigte er an, die nächste AOL-Version werde eine Schnittstelle für einen Sprachumwandler sowie weitere Neuerungen speziell für Blinde enthalten.
Sollte die Klage erfolgreich sein, könnte dies weit reichende Konsequenzen für alle kommerziellen Website-Betreiber haben, egal wie umfangreich deren Geschäfte sind.
Blinde nutzen Computersoftware in der Regel mit Programmen, die den auf dem Bildschirm erscheinenden Text in Sprache oder Braille umwandeln. Nach Angaben von Herstellerfirmen von Spezialprogrammen für Blinde gibt es bereits mehrere Programme, die mit AOL problemlos zusammenarbeiten.