Werbeeinahmen statt Fehlermeldungen
Der so genannte "Trash-Traffic", also Anfragen an Internet-Adressen, die nicht existieren, weil sie von Usern falsch getippt wurden, wird zunehmend von Unternehmen wiederverwertet.
Konzerne wie AOL und Microsoft machen falsch eingegebene URLs bereits jetzt kommerziell nutzbar, indem sie die User auf ihre eigenen Suchmaschinen weiterleiten, auf deren Sites sich Anzeigen befinden.
Und jetzt wollen zahlreiche weitere Firmen auch vom Trash-Traffic profitieren. So testet beispielsweise VeriSign ein Service, das es ermöglicht, große Mengen an Trash-Traffic auf Websites nach eigenem Belieben weiterzuleiten.
Die MSN-Suche führt die US-Charts der Suchmaschinen vor Yahoo, Google, AOL und Ask Jeeves an - zu einem guten Teil durch Trash-Traffic.
Microsoft hat Google schon "überholt"Umleitungen
Das VeriSign-Service, das in den kommenden Wochen gestartet werden soll, wird User, die eine falsche URL eingetippt haben, auf die Site einer Suchmaschine weiterleiten.
Damit will VeriSign AOL und Microsoft User wegschnappen und sie auf ihre Site leiten, noch bevor die großen Unternehmen den Nutzer schnappen können.
Andere Internet-Firmen nutzen Tippfehler der User aus, indem sie Websites gründen, die eine ähnliche URL haben wie populäre Online-Destinationen. In dieser Woche wurde beispielsweise in den USA ein Mann verhaftet, der eine pornografische Site betreibt, die falsche URL-Eingaben für Disneyland, Teletubbies und andere Internet-Seiten für Kinder ausnutzte.