Microsoft wird umgebaut
Der weltgrößte Softwarekonzern baut seine Unternehmensstruktur um und wird drei neue Geschäftsbereiche formen. Jede dieser Sparten werde einen eigenen Vorstand haben, teilte Microsoft am Dienstag am Stammsitz in Redmond mit.
Bisher hatte es sieben "Business Units" gegeben, die nunmehr in den drei Sparten aufgehen werden.
Der Schritt solle das Unternehmen flexibler machen und Entscheidungsvorgänge beschleunigen, sagte Ballmer nach Börsenschluss.
Von Lotus Notes zu MSN Search
Software-Pionier Ozzie war erst im März zu Microsoft gekommen. Nun wird klar, warum Ozzie auf Anhieb der Microsoft-interne Titel "Chief Technical Officer" verliehen wurde.
Ozzie wird Microsofts Internet-basierte Angebote generalüberholen, um den neuesten Schritten des Rivalen Google, der sich zum Web-Dienstleistungskonzern umbaut, etwas entgegenzusetzen.
In Ozzies Kompetenz fallen die neue Suchmaschine von Microsoft Network, Hotmail, MSN Messenger - also alle Online-Services bis hin zu "Windows Update", wo die lebenswichtigen Patches für Windows-User verfügbar sind, dazu kommt noch das Videospiel-Service "Xbox Live".
Gemeinsam mit AOL gegen Google
Die beiden ehemaligen Kontrahenten des "Browser-Krieges", MS und
AOL, verhandeln laut "New York Times" über eine Fusion der Portal-
und Provider-Dienste Microsoft Network und America Online. Bis jetzt
ist Google die Standard-Suchmaschine des großen US-Providers AOL.
Microsoft konzentriert sich auf die Entwicklung von
Internet-Produkten statt auf das Internet-Zugangsgeschäft, das
strategisch unwichtig geworden ist.
Ozzies Biografie
Wer was neu leitet
Der Bereich "Business Division" wird künftig von Jeff Raikes geleitet, "Entertainment & Devices" von Robbie Bach. Bei "Products & Services" teilen sich Kevin Johnson und Jim Allchin das Amt.
Der bisher für das Betriebssystem verantwortliche Allchin wird nach dem Launch von Windows Vista Ende 2006 in Pension gehen.
Der Manager Kai-Fu Lee, der von Microsoft zu Google gewechselt war, hatte erst neulich den Grund seines Wechsels zum Besten gegeben. Die Entscheidungsfindung bei Microsoft sei in den Verhandlungen mit chinesischen Regierungsbeamten so langsam und umständlich verlaufen, dass Letztere immer häufiger Bürokratie-Witze auf Kosten Microsofts gerissen hätten.